Tag 16: Okaukuejo

Um sechs Uhr klingelte der Wecker, schließlich wollten wir zeitig los, um möglichst viele Tiere zu sehen. Die beste Zeit dazu ist morgens und abends, wenn es noch nicht oder nicht mehr so brütend heiß ist. Das gilt auch für das Fotografieren, da einem sonst das Hitzeflimmern über dem Boden die Bilder matschig erscheinen lässt. Also machten wir uns schnell fertig, gingen zum Frühstück und machten uns dann auf den Weg. Zuerst fuhren wir von Okaukuejo Richtung Norden zum Wasserloch Okondeka, da in der Umgebung dieses Wasserlochs öfters Löwen anzutreffen sein sollen.

Zunächst trafen wir auf die üblichen Verdächtigen: Springböcke, Zebras und auch einen Schakal. Auf halber Strecke nach Okondeka lag sie dann plötzlich da: eine Löwin, auf der Straße im Schatten eines der wenigen Bäume! Sie beäugte uns eher desinteressiert. Wir machten einige Fotos und beobachteten sie. Erst als wir langsam an ihr vorbeifuhren, musterte Sie unser Fahrzeug, ließ sich aber nicht stören – sie rutschte jedenfalls keinen Millimeter.

Auf dem weiteren Weg nach Okondeka und am Wasserloch selbst sahen wir leider keine weiteren Löwen. Nur Strauße, Schakale und Springböcke. Wir beschlossen zurück zu fahren und unser Glück in Richtung Olifantsbad und Aus zu versuchen. Auf dem Rückweg konnten wir noch einmal die Löwin sehen, die im hohen Gras von der Straße wegtrabte. Anscheinend war ihr der zunehmende Besucherverkehr zu viel geworden, denn mittlerweile parkten einige Autos am Straßenrand.

Die Strecke von Okaukuejo nach Olifantsbad war zum Teil recht holprig, weshalb man nicht so schnell vorankam. Nach kurzer Fahrt standen vier Giraffen neben der Straße. Nachdem wir angehalten hatten, überquerten sie diese direkt vor unserem Auto. Danach führte die Pad zum Teil durch verbranntes Gebiet. Im Etoscha hatte es etwa einen Monat vor unserem Besuch ein größeres Buschfeuer gegeben. Wir konnten jedoch sehen, dass bereits wieder das erste Grün spross. Wir beobachteten eine größere Herde Zebras, die über die verbrannte Fläche zog.

In Olifantsbad gab es leider keine Elefanten, dafür aber unsere ersten Kudus. Wirklich riesige Tiere mit mächtigen, gedrehten Hörnern. In Aus konnten wir eine Warzenschwein-Familie und Kuhantilopen (Red Hartebeest) beobachten. An beiden Wasserlöchern waren wir das einzige Auto. Man hörte nur die Blätter im Wind rauschen und hin und die Tiere umhertraben.

Auf dem Rückweg nach Okaukuejo sahen wir kurz hinter dem Wasserloch Nebrownii drei Elefanten neben der Straße. Es sind schon riesige Tiere, aber sie wirken irgendwie sehr friedlich. Wir beobachteten sie eine Weile. Als einer der Drei der Straße immer näher kam, fuhren wir weiter.

Zurück im Zimmer ruhten wir uns kurz aus und wuschen Wäsche. Dann schauten wir kurz am Wasserloch vorbei, wo sich lediglich einige Antilopen und Zebras tummelten. Also gingen wir zum Lunch, von dem wir nach dem eher mauen Abendessen wirklich positiv überrascht waren. Der Hauptgang, Gemüse mit Eland und Hühnchen vom Grill, wurde ganz frisch zubereitet und war wirklich lecker.

Nach einem kurzen, erholsamen Nickerchen wollten wir wieder los. Vorher mussten wir allerdings fast 20 Minuten an der Tankstelle warten – dort wurde sehr gemütlich gearbeitet.
Wir beschlossen unser Glück nochmal in Okondeka zu versuchen, in der Hoffnung, erneut auf Löwen zu treffen. Leider wurde hatten wir diesbezüglich kein Glück. Dafür sahen wir eine riesige Straußenherde auf der Etoscha Pfanne und zwei Riesentrappen. Auch ein Erdhörnchen stand sehr fotogen neben der Straße und ließ sich beim Fressen eines grünen Blattes bewundern. Also beschlossen wir, noch nach Ombika zu fahren. Dieses Wasserloch liegt kurz vor dem Anderson Gate, hier hatten wir am Vortag die Bergzebras gesehen.

Bereits auf dem Weg dorthin sahen wir einige Giraffen direkt neben der Fahrbahn. In Ombika tummelten sich am Wasserloch ebenfalls eine Gruppe Giraffen. Da das Tor zum Camp bald schließen würde, fuhren wir gemütlich nach Okaukuejo zurück. Dort gingen wir direkt ans Wasserloch, aber auch hier waren nur weitere Giraffen und Schakale zu sehen.

Das Abendessen, wir hatten vor dem Frühstück für 20:00 Uhr reserviert, war sogar noch schlechter als am Vortag. Einzig Jens Eland war besser, aber das war wahrscheinlich reines Glück. Sehr nett fanden wir jedoch eine Gruppe Kinder, die beim Essen musizierte und tanzte.

Nach dem Essen probierten wir unser Glück noch zweimal am Wasserloch, aber dort waren leider nur kleine Vögel und Schakale zu sehen. Also entschieden wir, zeitig ins Bett zu gehen, schließlich wollten wir am nächsten Tag wieder früh aufstehen.

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