Tag 15: Twyfelfontein – Okaukuejo

Die Nacht im Zelt war wieder recht kalt. Mit einer wärmenden Dusche wurde es leider wieder nichts. Der Donkey, der das Wasser erhitzen sollte, wurde zwar wie am Vorabend bestellt angefeuert, aber das Wasser kam trotzdem kalt aus der Leitung. Jens entfachte die Flammen erneut, das Ergebnis blieb allerdings nahezu unverändert.
Nach dem Frühstück machten wir uns dann auf den Weg zum Highlight unserer Reise: den Etoscha Nationalpark.

Auf der Fahrt dorthin nahmen wir eine Angestellte des Aabadi Mountain Camp bis zum ca. 100 km entfernten Khorixas mit. Nachdem sie zwei Monate im Camp als Zimmermädchen gearbeitet hatte, würde sie jetzt zwölf freie Tage zu Hause verbringen. In Khorixas wollte sie zu ihrem Freund und ihren beiden kleinen Söhnen. Da sie im Ort und der näheren Umgebung keine Arbeit findet, gibt es für die keine andere Möglichkeit, als sich immer wieder so lange von ihrer Familie zu trennen.

Zwischen Khorixas und dem Eingang zum Etoscha ist die Straße wieder asphaltiert. Wirklich sehr angenehm nach dem Gerüttel der letzten Tage. Unterwegs füllten wir in Outjo zunächst unseren Wasservorrat auf und dann unsere Mägen. In der Outjo Bäckerei gab es deutsche Kost: Wiener Schnitzel mit Pommes und Bratwurst mit Kartoffelsalat. Die Bratwurst war wirklich sehr lecker -, fast wie zuhause.

Danach fuhren wir ohne weiteren Zwischenstopp zum Etoscha Nationalpark. Auf der bisherigen Reise hatten wir leider nur wenige Tiere zu sehen bekommen, dies sollte sich dort aber ändern. Am Anderson Gate, dem südlichen Eingangstor zum Park, füllten wir unser Permit aus und um 14:30 Uhr betraten wir endlich den Park.

Gleich zu Begrüßung, der Kulissenschieber war auf Zack, sprang eine Antilope über die Straße. Und wenige hundert Meter weiter grasten etliche Zebras. Ein entgegenkommender Autofahrer machte uns darauf aufmerksam, dass am nächsten Wasserloch Bergzebras zu sehen seien. Diese seien im Etoscha eher selten, daher wollten wir sie uns nicht entgehen lassen. Am Wasserloch Ombika sahen wir dann tatsächlich Bergzebras und Steppenzebras nebeneinander. Natürlich haben wir das erst später auf unseren Fotos herausgefunden, nachdem wir uns ein Tierbestimmungsbuch gekauft hatten. Die feinen Unterschiede blieben uns vor Ort erst einmal verborgen. Leider war es mittlerweile sehr heiß, so dass das Hitzeflimmern beim Fotografieren sehr störte.

Deshalb fuhren wir weiter zum Okaukuejo Restcamp, checkten ein, entrichteten den Eintrittspreis für den Park und meldeten uns für das Abendessen für um 19:00 Uhr an. Dann erkundeten wir das Gelände und schauten am Wasserloch vorbei. Da dort aber nichts los war, holten wir im Zimmer erst mal die am Morgen ausgefallene Dusche nach.

Gegen 17 Uhr machten wir uns erneut auf zum Wasserloch. Und da stand er dann, unser erster afrikanischer Elefant. Er stillte seinen Durst, besprühte sich mit Wasser und zog davon. Als Nächstes kamen Oryx zum Trinken, danach eine größere Herde Zebras. Auch ein weiterer Elefant kam zum Wasserloch und aus einer Giraffe wurden irgendwann fünf. Das alles konnten wir inklusive Sonnenuntergang beobachten, es war eine herrliche Stimmung!

Wir mussten uns dann etwas beeilen, um rechtzeitig um 19 Uhr beim Abendessen im Restaurant zu sein. Leider war das Essen nicht wirklich umwerfend, wie wir zuvor schon öfters gehört hatten. Die Salate waren noch in Ordnung, aber der Hauptgang war wirklich eine Zumutung. Die Beilagen waren kalt und das Eland-Steak war ein Elend – so zäh wie eine Schuhsohle.

Nach dem Essen haben wir erneut Kamera und Stativ geschnappt und sind wieder zum Wasserloch. Wir hatten Glück und konnten noch eine der Bänke ergattern. Das Wasserloch wurde von drei großen Scheinwerfern in gelbliches Licht getaucht.
Es waren drei Elefantenbullen am Wasser. Diese schubsten und schoben sich, bis die Stoßzähne aneinanderkrachten. Nach einiger Zeit tauchte ein Nashorn auf. Das wollte natürlich an derselben Stelle trinken wir die Elefanten. Also starrte das Nashorn die Elefanten an und die starrten zurück. Dabei waren alle vier wir eingefroren, keiner rührte sich. Nach einigen Sekunden war es dem Nashorn wohl zu doof, es lief zum Wasser und stillte seinen Durst. Auf der anderen Seite des Wassers beobachtete eine Giraffe das Treiben argwöhnisch.

Die Atmosphäre am Wasserloch war sehr schön. Es waren viele Leute da, trotzdem war es sehr still und alle beobachteten gespannt, was passiert. Ein wirklich schöner erster Abend im Etoscha!

Aabadi Mountain Camp

Nette Lage mitten zwischen den roten Felsen am Abu-Huab-Fluss. Die Zelte sind klein und einfach mit einem originellen Open Air Bad. Vor der Rezeption war eine größere Baustelle. Leckeres Abendessen, das Frühstück sehr einfach mit Instant-Kaffee und ohne Speck oder Würstchen zu den Eiern. Am Meisten störte uns die wenig gastfreundliche Atmosphäre. Die beiden Besitzer waren, vor allem am ersten Tag, keine guten Gastgeber.

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