Hinreise

Sonntag, 14.10.2012

Gegen 5:30 Uhr reißt uns der Wecker aus dem Schlaf. Schnell sind wir geduscht und angezogen. In Windeseile packen wir die letzten Sachen in unsere Reisetaschen. Weil es schnell gehen muss, gibt es zum Frühstück nur einen Kaffee und Müsli.
Während des Frühstücks werfen wir immer wieder kritische Blicke aus dem Fenster. Es regnet in Strömen. Ausgerechnet darauf waren wir nicht vorbereitet. Eigentlich wollten wir mit der S-Bahn zum Flughafen fahren.
Nach kurzer Überlegung, ob die Zeit reichen würde, das Gepäck wetterfest zu verpacken oder Katja samt Gepäck mit dem Auto zum Bahnhof zu bringen, entscheiden wir uns spontan für ein Taxi. Natürlich haben wir beide keinen Schimmer, wo wir zur Bestellung eines solchen anrufen müssen. Katja kramt ein altes Exemplar des Örtlichen hervor. Nachdem der erste Versuch bei einem lokalen Unternehmen jemanden auf einer Festnetznummer zu Erreichen fehlgeschlagen ist, erinnert sich Jens an die App myTaxi, die er seit geraumer Zeit ungenutzt auf seinem iPhone hat. Während der Starts der App überschlagen sich die Gedanken: „Hoffentlich funktioniert das auch und man muss sich da jetzt nicht noch kompliziert anmelden!?! Was kostet der Spaß eigentlich?!?“. Erstes Aufatmen: Außer Vor- und Nachname sowie einer Telefonnummer benötigt man keine weiteren Angaben zur Benutzung. Etwas unsicher, wie denn die Bedienung konzipiert ist, tasten wir uns in der App voran. Mutig wählen wir den prominenten gelben „T“-Knopf und bestellen ein Taxi für 7:00 Uhr zum Flughafen. Die kostenpflichtige Option „Flughafenfahrt“ sparen wir uns. Wofür sie auch immer gut sein mag?! Sogleich wird uns ein Fahrer zugewiesen. In der App können wir nun auf der Karte mitverfolgen, wie er sich auf den Weg zu uns macht. Weiterhin sind über sein Fahrer-Profil Name, Foto und Fahrzeugtyp ersichtlich. Das schafft Vertrauen, dass wir jetzt noch rechtzeitig trocken zum Flughafen schaffen.
Pünktlich steht das Taxi dann auch vor der Tür. Schnell sind unsere Reisetaschen und Rucksäcke eingeladen. Was wir in den folgenden Minuten erleben, könnte einem Hollywood-Streifen entsprungen sein. Der Fahrer fragt uns, wie wir am Besten zum Flughafen kommen, doch davon haben wir keinen blassen Schimmer. Also startet er sein On-Board Navigationssystem und versucht den Flughafen per Spracheingabe als Ziel einzugeben. Der Fahrer und wir sind unsicher, ob es wirklich notwenig ist, über die Autobahn zu fahren. Also entscheiden wir uns, entgegen dem Vorschlag des Navigationssystems, in Luftlinienrichtung Flughafen loszufahren, in der Hoffnung es würde nach wenigen Metern umplanen. Tatsächlich gibt es wenige Straßen weiter auch keinen Mucks mehr von sich. Einige Kilometer später, wir fahren gerade durch einen Kreisverkehr, fragt uns der Fahrer abermals, welche Ausfahrt wir Richtung Flughafen nehmen würden. Irritiert nehmen wir zur Kenntnis, dass er das Navigationssystem in der Zwischenzeit wieder abgeschaltet hatte. Was für eine Odyssee!

Am Flughafen machen wir uns gleich auf die Suche des Gepäckaufgabe-Schalters von Delta Airlines. Wie gewohnt müssen wir kurz vor dem Schalter noch ein paar Fragen der TSA zu unserer Reise und unserem Gepäck beantworten. Diesmal dürfen wir dies jedoch gemeinsam erledigen. Die Dame am Schalter macht uns freundlicherweise auch noch darauf aufmerksam, dass zusätzliche aufgegebene Gepäckstücke beim Rückflug bei Online-Buchung günstiger als am Schalter seien. Noch ein Grund mehr, am Vorabend den online Check-In zu machen.
Nachdem wir unser Gepäck aufgegeben haben, machen wir uns auf den Weg zur Sicherheitskontrolle und anschließend auf die Suche nach etwas zu Trinken für den Flug. Unser Geheimtipp ist der Getränkeautomat am linken hinteren Ende des Terminals. Dort kostet ein 0,5 l Softdrink „nur“ zwei Euro. Je weiter man jedoch in Richtung des rechten hinteren Endes des Terminals kommt, von wo auch später unser Flug starten wird, desto mehr kosten die Getränke an den Automaten.
Kurz vor dem Wartebereich zu unserem Gate ist noch eine Passkontrolle, die um die Uhrzeit jedoch noch nicht besetzt ist, so dass wir noch etwas warten müssen. Wir genießen die Aussicht auf das Rollfeld und nutzen die Gelegenheit etwas zu lesen.

Unser Flug mit Delta von Stuttgart nach Atlanta startet pünktlich. Unterwegs müssen wir uns wie immer zwischen: „Chicken or Pasta?“ entscheiden. Wir wählen das leckere Curry-Hühnchen. Die Filmauswahl ist leider eher mäßig, so dass die letzten drei Flugstunden kaum vergehen wollen.

Nachdem wir die Immigration schnell hinter uns gebracht haben, machen wir bei der Sicherheitskontrolle erstmals Bekanntschaft mit den berüchtigten Körperscannern. Man kommt sich schon etwas blöd vor, sich breitbeinig mit den Händen überm Kopf und dem verrotzten Taschentuch in der Hand durchleuchten zu lassen. Anschließend machen wir uns auf die Suche nach einer Mahlzeit und entscheiden uns für ein paar fade Wraps bei Great Wraps.

Der Flug nach Las Vegas zieht sich abermals in die Länge, auch wenn wir es schaffen etwas Schlaf nachzuholen.

Gegen 19:30 Uhr landen wir in Las Vegas und begeben uns nach der Gepäckausgabe direkt zum Rental Car Center. Es fällt uns schwer uns aus der Auswahl an SUVs zwischen einem Jeep und einem Nissan zu entscheiden. Letzten Endes wählen wir den fast neuen Nissan mit nur 1400 Meilen auf dem Tacho.

Im Rodeway Inn Las Vegas Convention Center, das wir schon auf unserer letzten USA Reise als ersten Übernachtungsort gewählt hatten, fallen wir nach einer schnellen Dusche gleich in den Tiefschlaf.

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