Tag 18: Halali – Namutoni

Wir hatten bereits am Vorabend entschieden, nach dem Frühstück als Erstes zum Wasserloch Goas zu fahren, da dort öfter Raubkatzen anzutreffen sein sollen.

Löwen trafen wir am Wasserloch Goas keine, dafür nagten und rissen aber einige Hyänen an den Überresten eines toten Elefanten. Aus dem Namibia-Forum wussten wir, dass der Elefant schon Wochen vor unserer Abreise hier lag. Der Schädel war bereits komplett abgenagt, nur am Hinterteil spannte noch die verdörrte Haut über den Knochen. Wenn sich die leichte Brise legte, war der Gestank fast unerträglich.

Nachdem wir genug von den Hyänen und vom Gestank hatten, beschlossen wir zum zwei Kilometer entfernten Wasserloch Noniams zu fahren. Die Straße dorthin war in schlechtem Zustand, voller Löcher und Stufen. Auf halbem Weg rief Jens plötzlich: „Löwe“. Im gleichen Moment sprang dieser an der Beifahrerseite des Autos auf. Hatten wir uns erschrocken, der Löwe eingeschlossen! Zwei männliche Löwen lagen direkt neben der Pad unter einem Baum im Gras. Wenn man nicht wusste, wo sie lagen und sie sich nicht bewegten, konnten man sie kaum erkennen. Wir wendeten und beobachteten sie beiden eine ganze Weile. Die beiden ließen sich nicht stören und dösten ganz friedlich weiter. Irgendwann rissen wir uns los und fuhren wir weiter zum Wasserloch Noniams. Dieses stellte sich als ausgetrocknet heraus, was uns jedoch nicht weiter störte – wir waren ganz im Glück, dass wir die beiden Löwen gesehen hatten.

Wir fuhren zurück nach Halali. Der Zimmerservice war bereits voll im Gange. Leider hatte man den Schlüssel zu unserem Zimmer außen stecken lassen und einige weitere, zu den Nachbarzimmern, drinnen liegen lassen. Unsere Sachen waren zum Glück noch vollständig. Da weit und breit niemand zu sehen war, nahmen wir die Schlüssel an uns, beluden unser Auto und fuhren zur Rezeption zum Auschecken. Leider konnten die Angestellten unsere Entrüstung nicht verstehen, dass man so mit den Zimmerschlüsseln nicht umgehen könne.

Bevor wir uns auf den Weg Richtung Namutoni machten, schauten wir nochmals kurz bei „unseren“ Löwen am Wasserloch Noniams vorbei. Sie lagen immer noch an der gleichen Stelle und dösten. Zwei Autos, die kurz nach uns vorbeikamen, hätten die Löwen ebenfalls beinahe übersehen. Ab und zu öffnete einer der Löwen für einen Monet die Augen, ansonsten schienen sie sich überhaupt nicht an uns zu stören.

Viele Fotos später rissen wir uns von dem Anblick los und statten einigen weiteren Wasserlöchern sowie dem Etoscha Lookout einen Besuch ab. Diese endlos weite grau-weiße Fläche der Etoscha-Pfanne ist schon beeindruckend. Am Lookout war kein Wasser mehr in der Pfanne, aber der Morast verströmte einen unangenehmen Geruch.

An der Hauptstraße kurz hinter dem Etoscha Lookout hatten wir erneut Glück. Drei Löwen, ein Männchen und zwei Weibchen, lagen direkt neben der Pad. Wenn das Männchen nicht den Kopf gehoben hätte, wären wir auch an ihnen vorbeigebraust. Wir beobachteten sie eine Weile, bevor wir unseren Weg schweren Herzens fortsetzten.

Im Wasserloch Kalkheuwel tummelten sich Zebras und mehrere Adler am Wasserloch. Während wir diese beobachteten, kam plötzlich ein einzelner Elefant aus dem Gebüsch. Er beäugte uns misstrauisch, so dass wir ihm Platz machten. Dies schien ihn zufrieden zu stellen, er ging dann gemächlich zum Wasser und trank.

Im Namutoni Restcamp, einem ehemaligen Fort, bezogen wir unser Zimmer und stillten bei einem Sandwich am Pool unseren Hunger. Unser Zimmer war sehr geräumig und sehr schön eingerichtet. Von unseren Zimmern in den NWR Restcamps, war dieses definitiv das Luxuriöseste.

Gegen 16 Uhr brachen wir erneut zur Pirschfahrt auf. Wir wollten unser Glück zuerst am Wasserloch Chudop versuchen, welches nur wenige Kilometer von Namutoni entfernt liegt. Bei unserem Eintreffen tummelten sich mehrere Giraffen und Kudus am Wasser. Zwei Giraffenbullen kämpften miteinander. Es gab jedes Mal einen dumpfen Schlag, wenn sie mit ihren langen Hälsen aneinander schlugen. Mit der Zeit kamen immer mehr Giraffen dazu. Auch Zebras und diese Art Perlhühner stillten ihren Durst.

Nach einiger Zeit beschlossen wir, weiter zum Wasserloch Klein Namutoni zu fahren. Nur wenige hundert Meter hinter dem Wasserloch war jedoch Stau. Da lagen mindestens fünf Löwen, vorAllem einige jüngere, unter den Büschen wenige Meter neben der Straße. In der Hoffnung, dass die Löwen vielleicht Durst bekämen und diesen noch vor Sonnenuntergang am Wasser stillen würden, fuhren wir zurück zum Wasserloch Chudop und warteten. Leider ließ sich bis kurz vor Toresschluss keiner von ihnen blicken. Auf dem Rückweg zum Camp machten wir noch einen kurzen Fotostopp bei den Löwen. Gerne wären wir noch länger geblieben.

In Namutoni gab es, im Gegensatz zu Okaukuejo und Halali, kein Buffet zum Abendessen. Stattdessen konnte man aus jeweils drei verschiedenen Vor-, Haupt- und Nachspeisen auswählen. Jens entschied sich für einen griechischen Salat mit Thunfisch, Katja für eine Gemüsesuppe. Zum Hauptgang hatten wir Kudu Steak mit Gemüse und Reis. Jens Fleisch war etwas trocken und faserig, sonst war das Essen aber recht lecker. Bei einem Savanna ließen wir diesen „Löwentag“ gemütlich ausklingen.

Halali Restcamp

Die Anlage wirkte etwas lieblos und erinnerte uns an einen riesigen Campingplatz. Unser Zimmer war innen jedoch sehr schön eingerichtet und mit einem Kühlschrank ausgestattet. Das Abendessen war deutlich besser als in Okaukuejo, allerdings mit kleinerer Auswahl. Der Viewpoint am Wasserloch gefiel uns sehr gut, auch wenn das Wasserloch bei unserem Besuch aufgrund der vorhergegangenen Buschfeuer leider nicht beleuchtet war.

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