Tag 6: Aus (Kolmannskuppe & Lüderitz)

Nach dem Frühstück haben wir uns zügig auf den Weg nach Kolmannskuppe gemacht. Auf dem Weg dorthin konnten wir im goldgelben Gras einige Tiere beobachten, darunter Strauß, Springbock und Oryx. Ein Strauß nutzte die Bahnlinie, die gerade von Keetmanshoop nach Lüderitz neu gebaut wird, als Pfad und trabte neben den Gleisen entlang.

In Kolmannskuppe kamen wir genau rechtzeitig zur ersten Führung an. Es waren nur deutschsprechende Touristen anwesend. Deshalb entschieden wir uns mit einigen anderen für die englischsprachige Tour, da uns die deutschsprachige Führung zu voll war.

Während der Führung erfuhren wir einiges über die Stadt, den Diamantenrausch und das Leben damals in der Wüste. Die weißen Bewohner von Kolmannskuppe hatten damals schon Kühlschränke. In der Eisfabrik des Ortes wurde mit Hilfe von Ammoniak Eis hergestellt, welches dann mit der kleinen „Straßenbahn“ zu den Haushalten gebracht wurde und dort in den Kühlschrank kam. Die Führung war wirklich sehr interessant. Man besichtigt unter anderem in die Kegelbahn, die Schlachterei und den Laden des damaligen Städtchens.

Im Anschluss an die Führung darf man fast alle Häuser auch auf eigene Faust weiter erkunden. Daher sind wir noch weitere zwei Stunden durch die Geisterstadt gewandert, haben uns die Häuser angeschaut und viele Fotos gemacht. Unter anderem haben wir das Krankenhaus, das Haus des Ingenieurs und das des Buchhalters besucht. Das einzigste Haus, das man nicht betreten darf, ist das des Lehrers. Hier steht die Düne praktisch mitten im Haus und bringt es nach und nach zum Einstürzen.

Leider pfiff, wie auch die vergangenen Tage ab Mittag, ein teilweise recht starker Wind. Nicht so gut für unsere Kameras und zwischen den Zähnen knirscht es auch immer wieder.
Im Café genehmigten wir uns nach all dem Sightseeing ein leckeres Sandwich, bevor wir die letzten Kilometer nach Lüderitz fuhren. Dort haben wir im Supermarkt unsere Getränkevorräte aufgefrischt. Da uns die Stadt nicht so ansprach, machten wir nur einen kurzen Abstecher zur Felsenkirche. Den benachbarten Geocache konnten wir auch gleich loggen und von den Felsen hatte man einen schönen Blick über die Stadt, die Lüderitzbucht und Richtung Wüste.

Kurz vor Klein-Aus Vista bogen wir Richtung Garub ab, um am dortigen Wasserloch unser Glück bei den Wildpferden zu versuchen. Tatsächlich befanden sich dort gerade einige große Herden, die wir eine Zeitlang beobachteten. Etwas abseits standen zwei Oryx-Antilopen und warteten geduldig, dass sie an der Reihe kämen.

Zurück im Hotel genossen wir bei einem kühlen Ginger Ale den Sonnenuntergang auf unserer Terrasse und schauten nebenher die Fotos des Tages an. Zum Abendessen gab es als Vorspeise geräuchertes Game Carpaccio. Vom Buffet wählten wir anschließend als Hauptgang Rindfleisch in Pfeffersauce mit Rosmarinkartoffeln und süßem Zimt-Kürbisgemüse. Der Kürbis schmeckte leider irgendwie nach Weihnachten (zu viel Zimt) und war nicht so nach Katjas Geschmack. Der Nachtisch konnte dies jedoch wieder ausgleichen, denn es gab sehr leckeren Apple Crumble mit Vanilleeis. Zurück auf dem Zimmer haben wir noch ein bisschen Hummeldumm als Hörbuch auf dem iPhone gehört, bevor wir ins Bett fielen. In dem Buch beschreibt Tommy Jaud sehr humorvoll die unglaubliche Geschichte einer Namibia-Reisegruppe. Daher gehört das (Hör-)Buch für Namibia-Reisende wie uns natürlich zur Pflichtlektüre.

Desert Horse Inn

Schöne Anlage bestehend aus kleinen Doppelhäusern im Western-Stiel, geräumiges Zimmer mit Terrasse und Kühlschrank. Freundliches Personal. Gutes, abwechslungsreiches Abendessen (Dreigangmenü mit Buffet zum Hauptgang) und Frühstück. Sehr gut gelegen für einen Tagesausflug zur Kolmannskuppe sowie nach Lüderitz.

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