Tag 22: Düsternbrook

Das Frühstück genossen wir gemeinsam mit Herrn Vaatz, dem Farmbesitzer, und den anderen Gästen auf der Terrasse des Farmhauses. Es gab unter anderem leckeres selbstgebackenes Brot und selbstgemachte Marmelade.

Nach den Tagen im Auto im Etoscha verspürten wir Bewegungsdrang. Daher wollten wir am Vormittag gerne etwas zu Fuß unternehmen, bevor wir am Nachmittag bei der Raubtierfütterung und eventuell beim Nature Drive wieder im Fahrzeug sitzen würden. Herr Vaatz empfahl uns, den Andreas Dam Walk zu wandern. Mit etwas Glück könnten wir vom Dam aus die Flusspferde beobachten.

Auf Düsternbrook gibt es eine Reihe an ausgeschilderten Wanderrouten, von kurzen Spaziergängen bis hin zu Halbtageswanderungen. Zu jeder Route kann man sich an der Rezeption einen Informationszettel mit einer Karte und Hinweisen mitnehmen, damit man sich gut zurechtfindet.

Wir beschlossen dem Rat des Hausherrn zu folgen und machten uns auf zum Andreasdamm. Der Weg führte zunächst an einem Feldweg entlang, auf dem wir einige Impalas beobachten konnten. Danach ging es weiter zwischen Büschen, Bäumchen und Felsen hindurch Richtung Damm. Unterwegs scheuchten wir eine kleine Herde Oryx auf. Vom View Point am Damm konnten wir die dort lebenden Flusspferde immer wieder kurz auftauchen sehen.

Leider war das Wetter an diesem Tag nicht so gut. Es war sehr bedeckt und ein frischer Wind wehte. Zum Wandern war das allerdings ganz angenehm. Am Damm fing es leider leicht an zu tröpfeln, weshalb wir nicht länger verweilten und uns langsam auf den Rückweg machten. Den mussten wir zunächst ein wenig suchen, da der Weg an dieser Stelle nicht immer deutlich markiert war. Unterwegs beobachten wir an einer Felswand einige Rock Dassies. Mittlerweile kam hin und wieder auch die Sonne raus.

Das letzte Stück des Weges wollten wir am Fluss entlang zurücklaufen. Nach kurzer Zeit kamen wir im Gebüsch am Fluss jedoch nicht weiter. Wir fanden zwar eine Stelle, an der wir den Fluss überqueren konnten, waren dann aber unsicher, ob wir bei der Farm wieder auf die andere Seite kämen. Deshalb gingen wir wieder zurück und benutzen den ausgeschilderten direkten Weg zurück zur Farm.

Der Weg führte direkt an den Gehegen der Leoparden und Geparden vorbei. Zwei Geparden lagen tatsächlich nur wenige Meter hinter dem Zaun und beobachteten uns. Im ersten Moment waren wir unschlüssig, ob sie wirklich im Gehege waren oder nicht. An der Stelle grenzten nämlich zwei Gehege aneinander, nur wir hatten das zweite Gehege, in dem sie sich befanden, nicht richtig wahrgenommen. Daher vermuteten wir sie zunächst hinter dem ersten Gehege im Freien und waren etwas erschrocken. Nachdem wir unseren Fehler bemerkt und uns wieder beruhigt hatten, beobachteten wir sie einen Moment, bevor wir weiter gingen.

Zurück am Farmhaus gönnten wir uns ein leckeres Sandwich zur Stärkung. Anschließend fingen wir schon einmal an, ein paar Sachen in den Koffern zu verstauen. Danach gingen wir auf die Cats Unlimited Tour. Im Rahmen dieser Tour fährt man im offenen Fahrzeug in die Gehege jeweils eines Leoparden und zweier Geparden und kann diese bei ihrer Fütterung aus der Nähe beobachten.

Zuerst fuhren wir mit zwei Fahrzeugen in das Leoparden-Gehege von Leopard „Teddy“. Einer der Guides deponierte Fleisch auf einem Baum. Teddy kletterte beeindruckend schnell auf den Baum und machte sich über das Fleisch her. Danach sprang Teddy wieder herunter und wurde mit weiteren kleinen Fleischbrocken gefüttert. Der Guide warf ihm die Stückchen zu, zum Teil konnte Teddy sie bereits im Flug fangen. Ein wirklich sehr schönes, elegantes Tier.

Im Anschluss fuhren wir in das Gehege der beiden Geparden, die wir bereits am Vormittag gesehen hatten. Die zwei Geparden folgten dem Auto, bis wir auf einer Anhöhe an einem größeren Platz hielten. Hier wurden ihnen die Fleischbrocken zugeworfen. Die Tiere bewegten sich so schnell, dass das Fotografieren nicht einfach war. Wenn der Guide kein Fleisch mehr warf, winselten die Geparden wie kleine Hunde, um im nächsten Moment laut zu fauchen.

Die ganze Tour dauerte ungefähr 50 Minuten. Auch wenn alles recht schnell vorbei war, hat es uns gut gefallen.

Nach einer kurzen Pause starteten wir zum Afternoon Game Drive über das Farmgelände. Wir konnten zum Abschied nochmal viele Antilopen, Warzenschweine, Gnus und sogar ein Nashorn bewundern. Dies fühlte sich anscheinend durch die beiden Fahrzeuge gestört und lief unruhig im Gebüsch umher, bis es endgültig verschwand. Zu Fuß hätten wir ihm nicht begegnen wollen.

Zum Abschluss der Fahrt hielten wir in der Nähe des Damms am See. Von dort konnten wir bei einem Sundowner die vier Hippos beobachten, ein Männchen, zwei Weibchen und ein Jungtier. Leider kam keins der Tiere ganz aus dem Wasser, aber sie rissen immer wieder ihre Mäuler weit auf.

Zurück im Zimmer setzen wir das Packen unserer Koffer bis zum Abendessen fort – wie immer kein einfaches Unterfangen. Vor allem die Souvenirs mussten gut und sicher verstaut werden. Das Abendessen fand erneut in einer netten Runde statt, so dass wir an unserem letzten Abend wesentlich länger sitzen blieben als geplant. Als Vorspeise gab es leckerer Quiche, danach Oryx-Schnitzel mit Karotten, Reis und Salat. Zum Nachtisch gab es Pfannkuchen mit Marmelade. Herr Vaatz kümmerte sich redlich um alle Gäste und so verging die Zeit wie im Flug. Leider war auf der Farm der Amarula aus, so dass Katja darauf verzichten musste und wir uns ein zweites Savanna gönnten. Im Zimmer fielen wir dann ziemlich müde ins Bett.

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