Tag 23: Düsternbrook – Windhoek und Rückreise

Leider war der Himmel morgens stark bedeckt, so dass wir leider keinen letzten schönen Sonnenaufgang in Afrika erleben durften. Wir verstauten die restlichen Sachen und gingen zum Frühstück. Danach konnten wir an der Rezeption problemlos bei Air Namibia online einchecken, unsere Sitzplätze wählen und die Bordpässe ausdrucken.

Die Reisetaschen waren schnell im Auto verstaut und wir machten uns auf den Weg Richtung Windhoek. Jens ließ es sich nicht nehmen, eine der drei Wasserdurchfahrten auf dem Weg zur B1 dreimal zu machen – für Foto- und Videoaufnahmen. Die letzten Kilometer afrikanische Pad hatten wir schnell hinter uns gebracht und fuhren auf der geteerten B1 nach Windhoek.

Auf Sightseeing in der Stadt hatten wir keine Lust, wir waren nach den wundervollen 23 Reisetagen einfach übervoll mit Eindrücken und Erlebnissen. Um uns die Wartezeit bis zur Autorückgabe einigermaßen sinnvoll zu vertreiben, gingen wir in die Maerua Mall. Dort hatten wir zu Beginn unserer Reise unseren ersten Einkauf erledigt. Wir parkten das Auto auf dem bewachten Parkplatz und bummelten eine Zeitlang durch die Geschäfte der Mall. Dabei entdeckten wir ein nettes Restaurant, in dem es auch kostenloses WLAN gab.
Also holten wir den Laptop aus dem Auto und vertrödelten die Zeit mit dem Hochladen von Fotos und brachten uns auf den neuesten Stand, was in der Welt so passiert war. Außerdem stärkten wir uns mit einem Sandwich (Katja) und Bobotie (Jens) sowie leckerem Cappuccino.

Kurz nach 15 Uhr verließen wir die Maerua Mall, tanken ein letztes Mal voll und fuhren zum Flughafen. Dort angekommen zogen wir uns im Auto noch schnell unsere lange Kleidung für das kalte Deutschland an und fuhren zur Fahrzeugrückgabe von Europcar. Die Rückgabe unseres Autos war schnell erledigt, die beiden Mitarbeiter hatten am Zustand nichts auszusetzen. Im Office gaben wir noch die Rechnung für die Reifenreparatur ab. Das Geld wurde tatsächlich ungefähr vier Wochen später unserer Kreditkarte gutgeschrieben.

Am Schalter für die Gepäckabgabe trafen wir das deutsche Paar wieder, mit welchem wir im Aabadi Mountain Camp an einem Tisch zu Abend gegessen hatten. Mit den beiden und einem weiteren Paar aus Deutschland verging die Wartezeit im Café des Flughafens bei einem letzten Appletiser und dem Austausch der Reiseerlebnisse sehr schnell.

Nach der Sicherheitskontrolle investierte Katja noch einige Namibia Dollars in zwei Flaschen Amarula. Während wir anschließend über das Rollfeld zum Airbus gingen, konnten wir einen letzten Blick auf den wunderschönen afrikanischen Sonnenuntergang werfen. Mit einigen Minuten Verspätung rumpelten wir dann über die Startbahn und winkten Namibia zum Abschied.

An Bord gab es zunächst Full Bar Service. Katja gönnte sich einen Amarula (mindestens ein Doppelter!). Zum Abendessen wählten wir beide das Game-Gulasch mit Rotkohl und Nudeln. An den Film können wir uns beide nicht erinnern. Stattdessen haben wir versucht so gut es geht zu schlafen. Kurz vor vier Uhr wurde dann das Licht wieder eingeschaltet und es wurde Rührei mit Würstchen und Kartoffeln zum Frühstück serviert.

Pünktlich um sechs Uhr landeten wir in Frankfurt. Die Passkontrolle war schnell erledigt und auch die Koffer waren zügig auf dem Band. Mit den beiden aus dem Aabadi Mountain Camp gingen wir dann zum Fernbahnhof, um den nächsten ICE nach Stuttgart zu nehmen. Die Wartezeit überbrückten wir zu viert in einem Café bei Cappuccino und Croissants. Leider mussten wir in Mannheim nochmals umsteigen, konnten aber zum Glück immer einen freien Vierer-Tisch finden. In Stuttgart trennten sich unsere Wege, wir spurteten zur S-Bahn und waren gegen zehn Uhr wieder zu Hause.

Düsternbrook Guest Farm

Kleine gemütliche Gästefarm in der Nähe von Windhoek. Von der Terrasse am Farmhaus hat man einen wundervollen Blick über einen Fluss und die umgebenden Hügel. Das Zimmer (Felsenhaus Nr. 1) ist einfach aber funktional eingerichtet und bietet von der eigenen kleinen Terrasse den Ausblick auf das Tal und den Fluss. Der Gastgeber und das Personal sind sehr freundlich und außerordentlich bemüht, einem einen schönen Aufenthalt zu ermöglichen. Neben den bekannten Aktivitäten auf der Farm, wie der atemberaubenden Geparden- und Leoparden-Fütterung sowie dem Nature Drive, sind auch eine Reihe an Wandermöglichkeiten auf dem Farmgelände ausgeschildert.

Tag 22: Düsternbrook

See am Andreasdamm auf Düsternbrook

Das Frühstück genossen wir gemeinsam mit Herrn Vaatz, dem Farmbesitzer, und den anderen Gästen auf der Terrasse des Farmhauses. Es gab unter anderem leckeres selbstgebackenes Brot und selbstgemachte Marmelade.

Nach den Tagen im Auto im Etoscha verspürten wir Bewegungsdrang. Daher wollten wir am Vormittag gerne etwas zu Fuß unternehmen, bevor wir am Nachmittag bei der Raubtierfütterung und eventuell beim Nature Drive wieder im Fahrzeug sitzen würden. Herr Vaatz empfahl uns, den Andreas Dam Walk zu wandern. Mit etwas Glück könnten wir vom Dam aus die Flusspferde beobachten.

Auf Düsternbrook gibt es eine Reihe an ausgeschilderten Wanderrouten, von kurzen Spaziergängen bis hin zu Halbtageswanderungen. Zu jeder Route kann man sich an der Rezeption einen Informationszettel mit einer Karte und Hinweisen mitnehmen, damit man sich gut zurechtfindet.

Wir beschlossen dem Rat des Hausherrn zu folgen und machten uns auf zum Andreasdamm. Der Weg führte zunächst an einem Feldweg entlang, auf dem wir einige Impalas beobachten konnten. Danach ging es weiter zwischen Büschen, Bäumchen und Felsen hindurch Richtung Damm. Unterwegs scheuchten wir eine kleine Herde Oryx auf. Vom View Point am Damm konnten wir die dort lebenden Flusspferde immer wieder kurz auftauchen sehen.

Leider war das Wetter an diesem Tag nicht so gut. Es war sehr bedeckt und ein frischer Wind wehte. Zum Wandern war das allerdings ganz angenehm. Am Damm fing es leider leicht an zu tröpfeln, weshalb wir nicht länger verweilten und uns langsam auf den Rückweg machten. Den mussten wir zunächst ein wenig suchen, da der Weg an dieser Stelle nicht immer deutlich markiert war. Unterwegs beobachten wir an einer Felswand einige Rock Dassies. Mittlerweile kam hin und wieder auch die Sonne raus.

Das letzte Stück des Weges wollten wir am Fluss entlang zurücklaufen. Nach kurzer Zeit kamen wir im Gebüsch am Fluss jedoch nicht weiter. Wir fanden zwar eine Stelle, an der wir den Fluss überqueren konnten, waren dann aber unsicher, ob wir bei der Farm wieder auf die andere Seite kämen. Deshalb gingen wir wieder zurück und benutzen den ausgeschilderten direkten Weg zurück zur Farm.

Der Weg führte direkt an den Gehegen der Leoparden und Geparden vorbei. Zwei Geparden lagen tatsächlich nur wenige Meter hinter dem Zaun und beobachteten uns. Im ersten Moment waren wir unschlüssig, ob sie wirklich im Gehege waren oder nicht. An der Stelle grenzten nämlich zwei Gehege aneinander, nur wir hatten das zweite Gehege, in dem sie sich befanden, nicht richtig wahrgenommen. Daher vermuteten wir sie zunächst hinter dem ersten Gehege im Freien und waren etwas erschrocken. Nachdem wir unseren Fehler bemerkt und uns wieder beruhigt hatten, beobachteten wir sie einen Moment, bevor wir weiter gingen.

Zurück am Farmhaus gönnten wir uns ein leckeres Sandwich zur Stärkung. Anschließend fingen wir schon einmal an, ein paar Sachen in den Koffern zu verstauen. Danach gingen wir auf die Cats Unlimited Tour. Im Rahmen dieser Tour fährt man im offenen Fahrzeug in die Gehege jeweils eines Leoparden und zweier Geparden und kann diese bei ihrer Fütterung aus der Nähe beobachten.

Zuerst fuhren wir mit zwei Fahrzeugen in das Leoparden-Gehege von Leopard „Teddy“. Einer der Guides deponierte Fleisch auf einem Baum. Teddy kletterte beeindruckend schnell auf den Baum und machte sich über das Fleisch her. Danach sprang Teddy wieder herunter und wurde mit weiteren kleinen Fleischbrocken gefüttert. Der Guide warf ihm die Stückchen zu, zum Teil konnte Teddy sie bereits im Flug fangen. Ein wirklich sehr schönes, elegantes Tier.

Im Anschluss fuhren wir in das Gehege der beiden Geparden, die wir bereits am Vormittag gesehen hatten. Die zwei Geparden folgten dem Auto, bis wir auf einer Anhöhe an einem größeren Platz hielten. Hier wurden ihnen die Fleischbrocken zugeworfen. Die Tiere bewegten sich so schnell, dass das Fotografieren nicht einfach war. Wenn der Guide kein Fleisch mehr warf, winselten die Geparden wie kleine Hunde, um im nächsten Moment laut zu fauchen.

Die ganze Tour dauerte ungefähr 50 Minuten. Auch wenn alles recht schnell vorbei war, hat es uns gut gefallen.

Nach einer kurzen Pause starteten wir zum Afternoon Game Drive über das Farmgelände. Wir konnten zum Abschied nochmal viele Antilopen, Warzenschweine, Gnus und sogar ein Nashorn bewundern. Dies fühlte sich anscheinend durch die beiden Fahrzeuge gestört und lief unruhig im Gebüsch umher, bis es endgültig verschwand. Zu Fuß hätten wir ihm nicht begegnen wollen.

Zum Abschluss der Fahrt hielten wir in der Nähe des Damms am See. Von dort konnten wir bei einem Sundowner die vier Hippos beobachten, ein Männchen, zwei Weibchen und ein Jungtier. Leider kam keins der Tiere ganz aus dem Wasser, aber sie rissen immer wieder ihre Mäuler weit auf.

Zurück im Zimmer setzen wir das Packen unserer Koffer bis zum Abendessen fort – wie immer kein einfaches Unterfangen. Vor allem die Souvenirs mussten gut und sicher verstaut werden. Das Abendessen fand erneut in einer netten Runde statt, so dass wir an unserem letzten Abend wesentlich länger sitzen blieben als geplant. Als Vorspeise gab es leckerer Quiche, danach Oryx-Schnitzel mit Karotten, Reis und Salat. Zum Nachtisch gab es Pfannkuchen mit Marmelade. Herr Vaatz kümmerte sich redlich um alle Gäste und so verging die Zeit wie im Flug. Leider war auf der Farm der Amarula aus, so dass Katja darauf verzichten musste und wir uns ein zweites Savanna gönnten. Im Zimmer fielen wir dann ziemlich müde ins Bett.

Tag 21: Waterberg – Düsternbrook

Nachdem wir gemütlich gefrühstückt und ausgecheckt hatten, fuhren zum Friedhof in der Nähe der Rezeption. Hier liegen die deutschen Soldaten begraben, die am Waterberg während des Herero-Aufstands ums Leben kamen. Der Friedhof und die Gräber werden laut einem Schild von der Kriegsgräberfürsorge Namibia gepflegt. Leider konnten wir den dortigen Geocache nicht loggen, da wir uns entweder durchs Gestrüpp hätten kämpfen müssen oder über die Friedhofsmauer hätten klettern müssen. Da die Mauer jedoch schon etwas einsturzgefährdet wirkte, verzichteten wir lieber, schließlich wollten wir nichts beschädigen.

Also machten wir uns auf den Weg Richtung Windhoek, zur Düsternbrook Guestfarm, unserem letzten Quartier in Namibia. Auf dem Weg stoppten wir in Okahandja. Hier gibt es einen Craftsmarket, auf dem wir nochmals nach Souvenirs schauten. Die Verkaufsatmosphäre auf dem Markt war für uns viel angenehmer als in Swakopmund. Zwar wollte auch hier jeder Verkäufer, dass wir seinen „Shop“, meist eine einfache Bretterbude, besuchen. Jedoch durften wir uns darin alles in Ruhe ansehen und wurden nicht ständig bedrängt etwas zu kaufen. Wir erwarben noch einige Andenken, unter anderem einen großen Holzelefanten, der mittlerweile im Wohnzimmer auf der Kommode wacht. Danach fuhren wir weiter nach Düsternbrook.

Von der B1 mussten wir noch etwa 18 Kilometer über eine Pad zur Farm fahren. Auf diesen letzten Kilometern in Namibia hatten wir dann sogar noch Wasserdurchfahrten. Am ersten Bach stoppten wir und stiegen aus, um die Sache genauer in Augenschein zu nehmen. Geradeaus war das Wasser tiefer und voller großer Steine, aber rechts konnte man gut durchfahren. An dieser Stelle war das Wasser recht flach und wir konnten ohne Probleme auf die andere Seite fahren. Um dieses Erlebnis auf Video festzuhalten, fuhren wir noch zweimal durch den Bach. Dies war ja schließlich unsere erste Flussdurchfahrt. Kurze Zeit später standen wir erneut vor einem Fluss, der noch etwas tiefer als der Erste war. Wir konnten uns aber gut an den Fahrspuren der anderen Fahrzeuge orientieren. Beim dritten Bach sind wir schon gar nicht mehr ausgestiegen, und sind direkt durchgefahren.

Auf der Gästefarm Düsternbrook wohnten wir im Felsenhaus Nummer eins. Von der Terrasse hatten wir einen schönen Blick über den Fluss und die umgebenden Berge. Den restlichen Nachmittag genossen wir einfach die Aussicht und beobachteten dabei immer wieder Oryx, Paviane und Warzenschweine am Wasser. Das Chaos in unserem Zimmer, nachdem wir das Auto komplett ausgeräumt hatten, ignorierten wir einfach und genossen die Zeit.

Das Abendessen war dann so, wie wir es uns auf einer Gästefarm vorgestellt hatten. Alle Gäste und der Besitzer der Farm aßen zusammen an einer großen Tafel. Diese war sehr nett mit Kerzen und Petroleumlampen gedeckt und beleuchtet. Der Hausherr begrüßte alle Gäste persönlich und jeder stellte sich kurz vor. Das Essen war wirklich sehr lecker und unterhaltsam. Zur Vorspeise gab es Lachs auf Gemüse. Darauf folgte als Hauptspeise Game Gulasch mit gegrillten Auberginen, Nudeln und Salat. Als Nachspeise wurde ein Fruchtquark serviert. Während des Essen unterhielten wir uns sehr nett mit den anderen Gästen und dem Gastgeber, der sich redlich um das Wohl aller Gäste bemühte. Wir waren erstaunt, dass er neben Englisch und Deutsch auch sehr gut Französisch sprach.

Waterberg Restcamp

Schöne Anlage mit vielen Grünflächen. Wir hatten eine einfach eingerichtete Haushälfte mit Kühlschrank sowie Küchenarbeitsfläche, Carport, kleiner Terrasse und gemauerter Grillstelle. Das Restaurant befindet sich in dem sehr schönen Gebäude der ehemaligen Polizeistation am Waterberg. Das Personal war manchmal etwas verhuscht aber trotzdem immer sehr freundlich und aufmerksam. Das Essen war zwar nicht perfekt, aber um einiges besser als in Okaukuejo und Halali.