Tag 20: Waterberg

Diesen Tag ließen wir ausnahmsweise ruhiger angehen und schliefen etwas länger. Nach einem gemütlichen Frühstück buchten wir an der Rezeption den Game Drive auf das Waterberg Plateau am Nachmittag, in der Hoffnung ein paar Wasserbüffel zu sehen.

Anschließend schnürten wir unsere Wanderschuhe und machten uns auf dem Mountain Trail hinauf auf das Plateau. Der Weg führte zunächst durch grünen Wald und Busch. Erstaunlich, wie groß und grün die Vegetation zum Teil war. Der letzte Teil des Weges verlief über Felsen, wobei man manchmal fast klettern musste. Mittlerweile war es recht warm geworden und wir waren froh, ausreichend Wasser mitgenommen zu haben.

Vom View Point hatten wir einen phantastischen Blick über die scheinbar endlos weite Ebene. Wir machten kurz Rast und genossen den Ausblick. In der Nähe konnten wir einen Pavian hören. Danach loggten wir einen Geocache, der oben auf dem Plateau versteckt ist, wobei uns wunderte, dass die Paviane die Dose noch nicht gefunden hatten. Beim Abstieg wählten wir einen anderen Weg, so dass wir noch einen weiteren Geocache loggen konnten.

Zurück im Zimmer war unsere letzte Handwäsche des Urlaubs angesagt. Danach gingen wir zum Mittagessen ins Restaurant. Das Waterberg Club Sandwich war wirklich sehr lecker und die Portion mit Pommes und Salat reichlich. Gut gestärkt fuhren wir zur Rezeption, wo um halb vier der Game Drive starten sollte.

Unser Guide war sehr freundlich und nach der Begrüßung startete die Fahrt im offenen LKW Richtung Waterberg. In diesem Gefährt gab es sogar Gurte, die wir aber nicht benötigten. Hätten wir die bloß mal in Twyfelfontein gehabt!

Zunächst fuhren wir eine Weile im Tal am Waterberg entlang, bis wir ein Tor erreichten. Dahinter führte eine befestigte Straße auf das Plateau hinauf. Oben hielten wir kurz an, um die Aussicht zu genießen. Dann setzten wir unsere Fahrt über die tiefsandigen Pisten fort. Irgendwie hatten wir uns das Waterberg Plateau nicht so sandig und auch nicht so stark bewachsen vorgestellt. Die Büsche und Bäume wuchsen teils so dicht und hoch, dass man die Tiere nur schwer erspähen konnte. Unser Guide schaffte es trotzdem Rappenantilopen (Englisch: Sable Antilope) aufzuspüren. Diese Antilopen findet man in Namibia nur am Waterberg und im Caprivi-Streifen.

Der nächste Stopp war an einem der beiden Wasserlöcher, an denen wir im Rahmen der Tour vorbeikamen. Diese Wasserlöcher kann man, im Gegensatz zu jenen im Etoscha, nicht vom Auto aus beobachten. Die Tiere am Waterberg sind einfach noch viel scheuer als im Etoscha. Daher mussten wir jeweils ein paar Meter durch eine Art Holztunnel zu einem Verschlag zu Fuß gehen. Die Unterstände liegen direkt am Wasserloch, wobei man auf Bänken sitzend durch einen schmalen Spalt rausschauen und -fotografieren kann.

Zunächst stand eine Rappenantilope am Rand des Wassers. Plötzlich sprang diese davon und wir konnten noch einen kurzen Blick auf ein Nashorn erhaschen. Leider verschwand es gleich wieder im Gebüsch. Der Wind stand wohl ungünstig und das Nashorn musste uns gewittert haben, denn alle Teilnehmer hatten wirklich keinen Mucks von sich gegeben.

Auf der Weiterfahrt über das Plateau konnten wir noch Giraffen und eine weitere Antilopenart sehen: Pferdeantilopen (Englisch: Roan Antilope). Auch diese gibt es nur im Caprivi oder eben am Waterberg.

Am zweiten Wasserloch war zunächst kein Tier zu sehen. Aber nach kurzer Wartezeit tauchte im Gebüsch etwas großes Dunkles auf. Es waren zwei Büffel, die gemütlich zum Wasserloch kamen. Sie tranken und verschwanden bereits nach wenigen Minuten wieder im Gebüsch.

Auf der Rückfahrt konnten wir nochmals kurz im Gebüsch Büffel ausmachen, die jedoch gleich davon sprangen. Im Licht der untergehenden Sonne verließen wir das Waterberg Plateau und fuhren zum Camp zurück.

Das Abendessen war wieder ganz ordentlich. Jens hatte erneut Oryx Steak mit Kartoffeln und Gemüse und Katja entschied sich für Kingklip mit Gemüse und Reis. Zum Nachtisch gab es wie am Vortag für Jens einen Fruchtsalat und für Katja einen Amarula.

Wir saßen dann nach dem Essen noch auf unserer Terrasse und genossen ein Savanna. Plötzlich bewegte sich etwas mit langem buschigen Schwanz im Licht unserer Taschenlampen. Mit Hilfe unseres Tierbestimmungsbuchs konnten wir es schnell als Kleinfleck-Ginsterkatze identifizieren. Da diese Tiere nachtaktiv sind, hatten wir wirklich Glück eine zu sehen. Nachdem Jens die Jagd nach drei größeren Spinnen im Zimmer erfolgreich beendet hatte, fielen wir müde ins Bett.

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