Tag 1: Windhoek

Wir sind in Afrika! Und alles lief wie am Schnürchen: zügige Einreise, die Koffer schon auf dem Band, am Geldautomaten in der Wartehalle problemlos Geld abgehoben und eine Prepaid-Karte fürs Handy inklusive Datentarif besorgt. Nur auf unser Auto mussten wir leider eine Stunde warten, weil wir es erst für 8:00 Uhr angemietet hatten. In dieser Zeit konnten wir allerdings ein leckeres Omelette im Café am Flughafen frühstücken und E-Mails checken.

Gestärkt konnten wir endlich unseren Mietwagen übernehmen. Wir durften für die kommenden 23 Tage einen weißen Hyundai Tucson unser Eigen nennen. Er hatte erst 36700 Kilometer auf dem Tacho und nur wenige Macken. Als Besonderheit verfügte er über eine Rückfahrkamera, deren Bild im Rückspiegel eingeblendet wurde. Insbesondere morgens funktionierte sie leider meist erst im zweiten Anlauf, war jedoch ein willkommenes Extra.

Nach der Einweisung machten wir uns vorsichtig im Linksverkehr auf den Weg nach Windhoek. Der Flughafen Hosea Kutako liegt ungefähr 40 Kilometer außerhalb. Das Fahren auf der „falschen“ Straßenseite war schon sehr gewöhnungsbedürftig. Zum Glück war sehr wenig Verkehr, so dass sich Jens in Ruhe darauf einstellen konnte.

Gegen 10 Uhr erreichten wir die Pension Palmquell. Wir hatten Glück und konnten sofort unser Zimmer beziehen. Nach einem kurzen Nickerchen und einer erfrischenden Dusche wollten wir vor der im Vorfeld gebuchten Stadtrundfahrt noch eine Kleinigkeit zu Mittag essen. In der Pension gab es leider nichts, aber man schickte uns zu Andy’s, das nicht weit entfernt war. Allerdings dauert die Fahrt auf der „verkehrten“ Straßenseite doch etwas länger. Vor allem beim Rechtsabbiegen muss man unheimlich aufpassen. Das Essen, Gyros mit Reis, war recht lecker und günstig.

Um 15 Uhr wurden wir von Carsten Möhle zur Stadtrundfahrt abgeholt. Der Mann ist echt ein Original mit unheimlich viel Wissen über Namibia, dessen Geschichte und seine Bewohner. Die Stadtrundfahrt ist auch wegen des Fahrzeugs ein echtes Erlebnis. Ein alter Land Rover, der laut Herrn Möhle „nie richtig ganz, aber auch nie richtig kaputt“ ist. Derzeit sprang wohl immer wieder der zweite Gang raus.
Zuerst ging es vorbei am Regierungspalast über eine unbefestigte Straße auf einen Hügel mit Telegrafenmast, von dem man einen herrlichen Blick über Windhoek hat. Wir genossen bei kalten Getränken die Aussicht und erhielten viele Informationen über die Stadt und ihre Geschichte. Auf dem Rückweg haben wir sogar ein Paar Paviane am Straßenrand gesehen.
Dann führte unser Weg durch die Stadt, vorbei an der Christuskirche, dem Reiterdenkmal und dem Tintenpalast nach Katutura, dem Wohnviertel der Schwarzen. Dieses Viertel wurde in den 50iger Jahren vom südafrikanischen Apartheidsregime geplant und gebaut. In diesem alten Teil von Katutura stehen richtige Häuschen mit Anschluss an die Kanalisation. Dahinter wächst jedoch stetig die Zahl der Wellblechhütten. Die Bewohner sind sehr freundlich, winken, rufen und die Kinder versuchen auf das Auto aufzuspringen. Laut Herrn Möhle sehen sich die Bewohner von Katutura im Vergleich zu denen auf dem Land als Gewinner. Es gibt Hütten und Verschläge, die z.B. als Friseur, Bar oder Shop gekennzeichnet sind.
Zum Abschluss sind wir zum Goreangab-Reservoir gefahren und haben beobachtet, wie in der Stadt die Lichter angingen. Auf der Rückfahrt sind sicherlich 20 Kinder auf den Land Rover aufgesprungen. Für sie ist es wie eine Achterbahnfahrt und am Ende reißen sie sich um die Eiswürfel aus der Kühlbox.
Wir sind froh, die Stadtrundfahrt bei Bwana Tucke-Tucke und insbesondere mit Carsten Möhle als „Stadterklärer“ gemacht zu haben. Die Fahrt im offenen Land Rover war wirklich ein kleines Abenteuer.

Zum Abendessen waren wir in Joe’s Beerhouse, dem wohl bekanntesten Lokal in Windhoek. Wir saßen an einem Tisch mit Bwanas Reisegruppen in einer ruhigeren Ecke des Lokals und konnten so noch ein paar Tipps für unsere Reise ergattern.
Das Essen war wirklich sehr lecker. Wir hatten uns beide für das Bushman Sosatie entschieden, einem Spieß mit fünf verschiedenen Fleischsorten: Hühnchen, Krokodil, Zebra, Kudu und Strauß. Am besten schmeckten uns Zebra und Strauß. Das Fleisch war sehr zart und auch die süßen Maisfladen waren sehr lecker.

Durch die Einweisung von Bwanas Reisegruppen waren wir erst gegen 23 Uhr zurück im Hotel, wo wir gleich total fertig ins Bett gefallen sind.

Pension Palmquell

Sehr günstige Lage zum Flughafen und nur ca. zwei Kilometer von der Maerua Mall entfernt. Nette, ruhige Anlage mit bewachtem Parkplatz im Hof, sehr freundliches Personal. Unser Zimmer war sehr geräumig mit großer Terrasse. Reichhaltiges Frühstücksbuffet. Kein Mittagessen (auch keine Snacks).

Joe’s Beerhouse

Tolle, urige Kneipen-Atmosphäre. Leckeres Essen. Rappelvoll, Reservierung zu empfehlen.

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