Tag 20: Page – Las Vegas

Samstag, 03.11.2012

Da die letzten beiden Tage sehr lang und anstrengend waren, wollen wir heute eigentlich etwas länger schlafen. Unsere innere Uhr weckt uns aber trotzdem schon um 8:00 Uhr. Gut erholt halten wir erstmal Ausschau nach Heißluftballons. Zur Zeit findet in Page nämlich die Balloon Fiesta statt. Da noch keine zu sehen sind, gehen wir gemütlich frühstücken.

Nachdem wir gefrühstückt haben, können wir draußen beobachten, wie immer mehr Heißluftballone aufsteigen. Einige starten sogar vom Parkplatz unseres Hotels und vom gegenüberliegenden Walmart. Wir beobachten und fotografieren die Ballone eine Zeitlang.

Irgendwie können wir uns von Page nicht trennen. Deshalb besorgen wir uns bei Starbucks einen Grande Caffè Latte und setzten uns damit an einen View Point oberhalb des Lake Powell in der Glen Canyon NRA. Wir genießen den Blick über den See mit den roten Steinen dahinter und lassen die vergangenen Urlaubswochen Revue passieren. Auch über unsere Hochzeit machen wir uns erste Gedanken.

Die Zeit drängt und wir machen uns auf nach Las Vegas. In Kanab macht sich ein Hüngerchen bemerkbar, weshalb wir uns bei Subway ein Sandwich gönnen. Wir fahren durch den Zion NP, jedoch ohne Fotostopp. Die Checkerboard Mesa liegt im Gegenlicht und wir haben auch keine Lust mehr. Am Tunnel müssen wir, wegen eines vor uns fahrenden Wohnmobils, kurz warten. Dafür haben wir im Tunnel auch keinen Gegenverkehr.

Die Fahrt über Springdale und La Verkin bis St. George zieht sich endlos. In St. George statten wir Starbucks einen Besuch ab, um zwei Utah City Mugs zu kaufen. Leider bleiben unsere Versuche erfolglos, noch Arizona Tassen zu bekommen.

Über die I15 geht es dann nach Las Vegas, dem letzten Ort auf dieser Reise. Dank unserem Navi fahren wir auf seltsamen Wegen zum Chipotle, der unserem Hotel am nächsten liegt. Die Burritos sind wieder sehr lecker.

Nach dem Abendessen checken wir ins Desert Rose Resort ein. Wie vor zwei Jahren ist unser Zimmer eigentlich eine kleine Wohnung mit Küchenzeile, Wohn- und Schlafzimmer. Da wir das Auto gleich komplett ausräumen, sieht es im Wohnzimmer etwas chaotisch aus. Nach ein bisschen Fernsehen und Surfen fallen wir geschafft ins bequeme Bett.

Gefahren: 294,6 Meilen

Tag 22: Springdale (Zion NP)

Nach dem Frühstück im Motelzimmer haben wir uns auf den Weg zum Zion National Park gemacht. Der Eingang befindet sich nur wenige Meilen vom Hotel entfernt. Im Park angekommen, parkten wir beim Visitor Center und erkundigten uns, welche Wanderungen wir machen könnten. Der Ranger empfahl uns, den Trail zu Angels Landing bis zum Scouts Lookout zu gehen. Das letzte Stück bis zum Gipfel ist derzeit für Arbeiten am Trail gesperrt.

Also nahmen wir den Shuttlebus bis zur Haltestelle „The Grotto“. Der Weg verläuft zunächst am Virgin River entlang und steigt ganz allmählich höher. Nach kurzer Zeit wird der Weg immer steiler, so dass wir ab und zu verschnaufen mussten. Nach ungefähr 30 Minuten errichten wir den Refrigerator-Canyon. Dieser macht seinem Namen alle Ehre, es wurde sofort kühler. In diesem Canyon verläuft der Weg eine Weile lang flach, bevor er bei den Walter‘s Wiggles wieder sehr steil wird. Am Ende dieser engen Serpentinen liegt der Scouts Lookout.

Am Scouts Lookout hat man einen großartigen Blick auf eine Teil des Zion Canyon. Auch hinauf zum Observation Point, der noch deutlich höher liegt. Die Wanderung dorthin hatten wir letztes Jahr gemacht.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, und unsere Müsliriegel erfolgreich gegen einige sehr aufdringliche Squirrel verteidigt hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Im Tal nahmen wir den Shuttlebus zur letzten Haltestelle im Canyon „Temple of Sinawava“. Dort gingen wir den Riverside Walk bis zum Beginn der Narrows des Virgin River. Vom Ende des Trails aus kann man weiter durch den Fluss waten, aber wir hatten keine Lust auf nasse Füße.

Also nahmen wir den Bus zurück zum Visitor Center. Dort haben wir am Auto das Stativ geholt und sind erneut mit dem Bus in den Canyon gfahren. Jens wollte versuchen am Upper Emerald Pool ein Kugelpanorama aufzunehmen. Leider waren heute zu viele Leute unterwegs. Wir haben bis kurz vor Sonnenuntergang gewartet, aber es kamen immer wieder Gruppen; viele mit Kindern. Überhaupt waren heute sehr viele Familien mit Kindern unterwegs. So fuhren wir ohne Panorama nach Springdale zurück.

Nach einer erfrischenden Dusche beschlossen wir, zum Abendessen wie gestern zu Wildcat Willies zu gehen. Das Essen war wieder sehr lecker.

Morgen fahren wir nach Las Vegas. Somit schließt sich der Kreis und wir sind fast am Ende unserer Reise angekommen. Auf dem Weg nach Las Vegas wollen wir noch einen Abstecher in den Valley of Fire State Park machen, um der „Fire Wave“ einen Besuch abzustatten.

Tag 21: Page – Springdale

Ausnahmsweise haben wir uns heute Morgen etwas mehr Zeit gelassen. Nach dem Auschecken im Motel sind wir für ein amerikanisches Frühstück zu Denny’s gefahren. Das hatten wir länger nicht.

Gestärkt sind wir noch schnell bei Walmart vorbei und haben die nicht benötigte Schaufel umgetauscht. Anschließend haben wir uns auf den Weg nach Springdale und Zion NP gemacht

Im Nationalpark angekommen, sind wir erst mal den Canyon Overlook Trail gelaufen. Von dort hat man einen schönen Blick auf einen Teil des Zion Canyons. Am Tunnel direkt danach mussten wir einige Minuten warten, da ein Lastwagen den Tunnel passieren wollte. Der Tunnel wurde in den 20iger Jahren gebaut, als die Autos noch sehr viel kleiner waren. Deshalb muss heute für jedes Wohnmobil und jeden LKW der Tunnel in eine Fahrtrichtung gesperrt werden.

In Springdale hatten wir noch kein Motel gebucht. Wir sind direkt zum Bumbleberry Inn gefahren, in dem wir letztes Jahr sehr zufrieden waren. Hier war es auch kein Problem ein Zimmer zu bekommen. Wir haben dann gleich für zwei Nächte eingecheckt.

Danach sind wir zurück in den Nationalpark gefahren. Man muss spätestens beim Visitor Center sein Auto stehen lassen, da in den eigentlichen Canyon nur kostenlose Shuttlebusse des Nationalparkservice fahren. An der Zion Lodge sind wir ausgestiegen und haben erst einmal gepicknickt.

An der Zion Lodge beginnt der Trail zu den Emerald Pools. Es gibt drei, den Lower, Middle und Upper Emerald Pool. Wir sind zu allen Dreien gewandert. Die Pools sind sehr unterschiedlich. In den Lower Emerald Pool ergießen sich über die überhängende Felswand mehrere kleine Wasserfälle. An manchen Stellen sprüht von oben ein feiner Nebel herab. Der Upper Pool liegt dierkt vor einer steilen Felswand, aus der Wasser sickert. Auf dem Rückweg konnten wir abermals eine Riesenspinne beobachten, die über den Wanderweg lief.

Zurück im Motel beschlossen wir nach dem Duschen zum Abendessen wieder zu Wildcat Willies zu gehen. Das Restaurant liegt direkt vor unserem Motel und hier bekamen wir letztes Jahr die besten Steaks. Wir wurden nicht enttäuscht. Die Steaks waren wirklich sehr lecker und super zubereitet. Die Besten bisher auf unserer Reise. Nur die Baked Potatoe war nicht so toll wie letztes Jahr. Es fehlte das Branding, die Speckwürfel, der Käse und die Frühlingszwiebel. Auf Nachfrage wurde uns erklärt, dass man dies auf Wunsch vieler Gäste inzwischen weglassen würde, aber gerne entsprechend bestellen könnte.

Morgen werden wir den Tag im Zion NP verbringen. Eigentlich wollten wir versuchen dort hinzuwandern, wo die Engel landen. Leider ist der letzte Teil dieses Trails zur Zeit wegen Bauarbeiten gesperrt. Vielleicht installieren sie einen Fangzaun? Wir informieren uns morgen früh Vistor Center, ob man wenigstens bis zum Scouts Lookout gehen kann, sonst versuchen wir es im Hidden Canyon.

Tag 1: Las Vegas – Beaver

Die Nacht war heut sehr früh vorbei. So ab 5:30 Uhr konnten wir nicht mehr schlafen. Erstmal haben wir unsere Koffer umgepackt und alles ausgepackt, was wir im Auto brauchen. Danach machten wir uns auf den Weg zum nächsten Supermarkt, um Getränke zu kaufen. In dem direkt daneben liegenden Dennys haben wir dann gefrühstückt. Wir haben uns beide einen „Grand Slam“ gegönnt, mit Eiern, Speck, Pancakes und, fürs Gewissen, frisches Obst. Leider hatten wir schon vergessen, wie groß die Portionen hier sind.

So gestärkt machten wir uns auf den Weg nach St. George, um dort im Walmart unsere ersten Vorräte zu kaufen. Unser durstiges Auto wurde auch gleich vollgetankt. Das Auto fährt sich bisher ganz gut, ihm fehlt nur ein kleines, aber doch ganz feines Detail:der Tempomat! Wir hatten beide nicht gedacht, daß es in den USA Automatikautos OHNE Cruise Control gibt. Die kommenden Wochen werden für den Gasfuß also anstrengender werden.

Auf der Weiterfahrt nach Norden haben wir einen Abstecher in den Kolob Canyon des Zion NP gemacht. Dieser kleine Teil des Zion wird selten besucht und liegt direkt an der Interstate 15. Hier konnten wir unseren America the Beautiful Pass vom letzten Jahr benutzen. Der Abstecher war eine angenehme Abwechslung zur eintönigen Autobahn. Am Ende des Scenic Drives machten wir ein kleines Picknick und genossen die Sonne und die Aussicht. Das Wetter war im Übrigen sehr warm, fast 30 Grad bei strahlendem Sonnenschein.

Nach diesem Abstecher sind wir bis Beaver weitergefahren. Hier haben wir schnell ein nettes Motel gefunden. Da wir mittlerweile sehr müde waren, sind wir nur noch schnell auf ein Sandwich zu Subway gefahren.

Tag 16: Springdale – Bryce

Leider hatte auch unser Motel am 29.09. ein Problem mit dem Internet. Deshalb reichen wir den Bericht vom Zion NP heute nach.

Heute mußten wir mal wieder recht früh aus den Federn, da ja die Wanderung zum Observation Point geplant war. Zum Glück waren über Nacht alle Klamotten, die wir nicht im Trockner gelandet hatten (das wollte ich meinen Lieblingsklamotten nicht antun), getrocknet und konnten eingepackt werden. Nach dem Frühstück, Blueberry Bagels mit Blueberry Cream Cheese auf dem Zimmer, und einem Kurzbesuch im Internet ging es auf in den Zion National Park. Unser Motel lag glücklicherweise nur ca. fünf Minuten vom Visitor Center entfernt, so daß wir schnell einen der kostenlosen Parkshuttles erreichten.

An der Haltestelle „Weeping Rock“ startet der Trail zum Observation Point. Die Wanderung wird sicherlich die Anstrengendste unseres gesamten Urlaubs gewesen sein. Es galt 655 Höhenmeter zu überwinden und der Weg ist 12,9km (roundtrip) lang.
Bereits die ersten Meter hatten es in sich. Ich denke es waren fast die Steilsten der ganzen Wanderung. Wir ließen uns davon aber nicht abschrecken und kamen mit kurzen Verschnauf- und Fotopausen ganz gut voran. Wieder einmal erwies sich der frühe Start als gut, da wir mehr als die Hälfte des Weges im Schatten zurücklegen konnten.

Nach einer Weile erreichten wir den Echo Canyon, in dem es auch einen kleinen Slotcanyon gibt, in den man etwa zehn Meter hineinlaufen konnte, was Jens für ein paar Fotos natürlich tat. Immer wieder war der Weg sehr sandig, was uns stark an unsere Wanderung im Valley of Fire erinnerte. Auch weil ich mir natürlich wieder Sand in die Schuhe schaufelte. Irgendwann zogen sich der Weg und die ständigen Serpentinen doch in die Länge, besonders wenn wir in der Sonne liefen. Aber wir wurden immer wieder mit sehr schönen Ausblicken, auf den Zion Canyon, den Echo Canyon und Angels Landing belohnt.

Nach ungefähr drei Stunden erreichten wir den Observation Point. Dort haben wir erst mal die Aussicht genossen. Dann wurden die mitgebrachten Bagels mit Käse gegessen – unter den wachsamen Augen eines Chipmunks. Zum Abschluss gab es dann noch einen Apfel. Der Wind am Gipfel wehte sehr stürmisch und wirbelte dabei immer wieder viel Sand auf. Deshalb machten wir uns recht zügig auf den Rückweg.

Der Rückweg war, wie der Aufstieg anstrengend. Die Sonne schien erbarmungslos vom Himmel und die steilen Passagen beanspruchten unsere Knie und Oberschenkel sehr. Nach zwei Stunden Abstieg erreichten wir die Bushaltestelle. Erschöpft, aber auch stolz diese Wanderung geschafft zu haben.

Auf der Busfahrt konnten wir uns bereits ein wenig erholen. Am Auto angekommen beschlossen wir, auf einen Kaffee und einen Snack nach Springdale zurückzufahren. Frisch gestärkt ging es dann Richtung Bryce Canyon, wo wir gegen 19:30 Uhr ankamen.

Morgen wollen wir, wenn es der Muskelkater zuläßt, den Bryce Canyon erkunden und den Navajo Loop wandern. Dabei sind wir auch vom Wetter abhängig. Je nach Wetterdienst kann es leichte Schauer oder sogar Schneefall geben. Wir lassen uns überraschen und erkundigen uns morgen im Visitor Center. Danach fahren wir dann weiter nach Hanksville.