Tag 10: Jackson — Ogden

Nachdem wir gestern Abend die Elchfamilie gesehen hatten, wollten wir heute unser Glück nochmal versuchen. Also sind wir sehr früh aufgestanden und bei beginnender Dämmerung Richtung Grand Teton NP gefahren.

Wir hatten wieder Glück! Bereits bevor wir den Fluss erreichten, konnte man die Elchfamilie im hohen Gras spielen sehen. Mit der Zeit fanden sich immer mehr Fotografen und Schaulustige ein, so dass sich die Tiere an den Fluss zurückzogen. Jens sind einige gute Fotos gelungen. Es war lustig, wir vor allem das Kleine mit seinen langen, dünnen Beinen durchs Gras sprang.

Während wir die Elche beobachteten, kamen wir mit einer Amerikanerin ins Gespräch. Sie erzählte, dass man einige Straßen weiter fast den ganzen Tag Schwarzbären sehen könnte. Das wollten wir natürlich auf jeden Fall versuchen.

Die Straße hatten wir schnell gefunden und hielten Ausschau nach den Bären. Plötzlich standen viele Fotografen mehr oder weniger auf der Straße. Wir dachten erst, die fotografieren die Vögel, weil die Objektive in einen Baum zeigten.

Plötzlich bewegte sich der Baum aber sehr stark und etwas Größeres, Schwarzes wurde sichtbar. Ein Schwarzbär saß in den Baum und fraß Triebe! Während Jens das Auto parkte, hat sich Katja schon mal auf der anderen Straßenseite zu den Fotografen gestellt. Man konnte immer wieder den Kopf des Bären zwischen den Zweigen auftauchen sehen. Mittlerweile führte der Bär zu einem Stau und viele Leute stellten sich direkt vor den Baum.

Irgendwann hatte der Bär wohl genug gefressen, verließ den Baum und überquerte die Straße Richtung Fluss. Einige professionelle Fotografen sorgten dafür, dass eine Gasse für den Bären entstand. Der trabte erst mal zum Fluss, um zu trinken. Er scheint an Menschen gewohnt, denn die Menschenmenge schien ihm wenig auszumachen. Wir konnten noch beobachten, wie er den Fluss überquerte und im Wald verschwand. Ein tolles Erlebnis, mit dem wir schon nicht mehr gerechnet hätten.

Nun mussten wir aber los. Also schnell ins Hotel zurück, Sachen verstaut, das Auto gefüttert und Richtung Salt Lake City gestartet. Zunächst führte unser Weg entlang des Snake River durch bergige Landschaft, später wurde es flacher und wir kamen an vielen Farmen vorbei. Das letzte Stück bis Ogden (kurz vor Salt Lake City) konnten wir dann wieder auf der Interstate 15 fahren, die wir in der vergangenen Woche nach Norden gefahren sind.

In Ogden hatten wir zügig ein Hotel gefunden und dank eines Coupons noch ein paar Dollar gespart. Nach dem Wir uns im Zimmer kurz erholt hatten, sind wir in Sandy’s Diner auf der anderen Straßenseite zum Essen gegangen.
Morgen geht es weiter Richtung Moab, wo wir zwei Nächte verbringen werden. Eigentlich wollten wir ins gleiche Hotel wir letztes Jahr, aber das war schon ausgebucht. Zum Glück hatten wir heute im Internet nachgeschaut. Wir haben dann gleich ein anderes Hotel vorgebucht.

Tag 9: Old Faithful – Jackson

Für den heutigen Tag hatten wir keine großen Pläne. Wir entschieden uns daher ausnahmsweise etwas länger zu schlafen, noch einmal gemütlich Frühstücken zu gehen und noch ein letztes Mal den Old Faithful Geysir zu bewundern.

Wir informierten uns als Allererstes im Visitor Center über die nächste Ausbruchszeit des Old Faithful Geysir. Da es noch 50 Minuten hin waren, wollten wir zwischenzeitlich schnell frühstücken gehen.
Im Diner war es brechend voll und man informierte uns, dass wir mit 25 Minuten Wartezeit auf das Essen rechnen müssten. Wir entschieden uns trotzdem zu bleiben, da das Essen gestern so lecker war. Da der Old Faithful Geysir etwa alle 90 Minuten ausbricht, wollten wir einfach zur nächsten „Vorstellung“ hingehen.
Nach dem Frühstück haben wir uns die Wartezeit im Visitor Center vertrieben und haben uns die Ausstellung angeschaut, die sehr interessant ist. Kurz vor der vorhergesagten Ausbruchszeit sind wir nach draußen zu den anderen wartenden Menschen und haben uns einen schönen Platz gesucht. Kurz darauf ging das Spektakel auch schon los.

Anschließend haben wir uns auf den Weg durch den Grand Teton National Park nach Jackson gemacht. Auf dem Weg aus dem Yellowstone NP haben wir noch schnell beim West Thumb Geysir Basin halt gemacht und unter anderem den bekannten Fishing Cone besichtigt. Im Grand Teton NP hatten wir leider keine Zeit, die Wanderung am Jenny Lake zu den Hidden Falls zu machen. Wir hatten aber genügend Gelegenheit im Vorbeifahren die Teton Range zu bewundern.
Kurz vor dem Verlassen des Grand Teton NP viel uns eine Ansammlung an Fotografen an einem Flussufer auf. Wir entschieden uns spontan zu halten und nachzusehen, was es dort zu sehen gab. Im Gras auf dem anderen Flussufer lag eine Elch-Familie. Mutter und Kind lagen dicht beieinander geduckt im Gras. Einige Meter weiter lag der Elch-Bulle mit einem prächtigen Geweih. Wir hatten schon nicht mehr damit gerechnet, überhaupt einen Elch oder Bär auf unserer Reise durch den Yellowstone NP und Grand Teton NP zu sehen zu bekommen.

Im Motel angekommen, entschieden wir uns spontan dazu, Wäsche zu waschen. Danach mussten wir dringend unsere Vorräte an Wasser, Bagels, Obst und Starbucks-Kaffee wieder auffüllen. Zum Abendessen gab es heute nur ein Sandwich bei Subway.

Morgen wollen wir nochmals versuchen Tiere im unteren Teil des Grand Teton NP zu sehen. Danach werden wir uns auf den Weg Richtung Salt Lake City machen.