Tag 10: Walvis Bay – Swakopmund

Panorama vom Pelican Point

Gut gestärkt vom Frühstück im Oyster Box Guesthouse machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Walvis Bay Yacht Club. Dort starten alle Bootstouren durch die Bucht von Walvis Bay. Unseren Veranstalter Pelican Tours hatten wir schnell gefunden und vertrieben uns die Wartezeit bis zur Abfahrt mit dem Beobachten der anderen Touristen und einem Pelikan, der zwischen ihnen herumwatschelte.

Um neun Uhr konnten wir pünktlich an Bord des Katamarans gehen. Insgesamt waren wir 24 Touristen und drei Seeleute auf der Tour. Wir suchten uns einen Platz auf dem Sofa vorne am Bug. Gut, dass wir warm und winddicht angezogen waren, für alle anderen wurden unterwegs warme Decken verteilt.

Schon nach wenigen hundert Metern Fahrt kam eine Robbe an Bord. Sie wurde vom Personal mit Fisch gefüttert und man durfte sie streicheln. Das Fell fühlte sich ganz weich an. Wenig später kam eine zweite Robbe dazu. Diese wurde aber schnell wieder verscheucht, weil sie manchmal beißen würde und sich zwei Tiere an Bord generell nicht gut vertrügen.

Danach waren die Pelikane an der Reihe. Sie flogen, angelockt vom Fisch, neben dem Boot her und bekamen diese im Flug zugeworfen bzw. in den Schnabel gelegt. Die Spannweite und der Schnabel dieser riesigen Vögel waren schon sehr beeindruckend. Ein paar Möwen gesellten sich ebenfalls dazu, sie wollten auch ein bisschen vom Fisch abbekommen.

Anschließend ging die Fahrt quer durch die Bucht Richtung Pelican Point. Unterwegs bekamen wir einen leckeren Traubensherry, laut Kapitän als Prophylaxe gegen Seekrankheit und Malaria. Er verstand es, die Leute an Bord zu unterhalten. Am Pelican Point befinden sich große Robbenkolonien. Laut Kapitän leben hier insgesamt über eine Million Robben, und da sie dort keine natürlichen Feinde hätten, vermehren sie sich stetig. Die Menge an Tieren war schon beeindruckend, vor allem das Geblöke, welches man fast mit einer Herde Schafe verwechseln konnte.

Nach den Robben fuhren wir zur Spitze der Landzunge und aus der Bucht hinaus, auf der Suche nach Delfinen. Zunächst ohne Erfolg, aber die Crew gab nicht auf. Sie kreuzten vor der Landzunge, bis nach einiger Zeit zwei Große Tümmler auftauchten. Es war schön zu sehen wir sie durchs Wasser gleiten. Leider verschwanden sie immer wieder. Also spielten wir ein neues Suchspiel: Anstelle der Giraffen am Horizont suchten wir nun die Rückenflossen im Wasser. Fast alle anderen Boote waren schon weg, als unser Kapitän noch eine kleinere Delfinart ausmachen konnte. Diese Delfine schwammen manchmal sogar direkt vor dem Katamaran her. Leider ließen sich keine der Delfine zum Springen überreden.

Auf dem Rückweg gab es südafrikanischen „Champagner“, frische Austern und diverse andere Snacks. An die Austern haben wir uns beide nicht herangetraut. Das glibberige Zeug sah nicht sehr lecker aus. Wir begnügten uns daher mit dem Schaumwein und den Snacks.
Vorbei an einigen großen Schiffen ging es dann zum Anleger zurück. In Hafennähe konnten wir erneut ein paar Pelikane und Möwen im Flug und eine Robbe an Bord beobachten.

Zurück an Land kauften wir bei einer Himba-Frau am Hafen unsere ersten Souvenirs und bei einem Verkäufer eine überteuerte Makalani Nuss. Im Oyster Box Guesthouse haben wir noch einen Cappuccino getrunken und dann unser Auto geholt, das wir freundlicherweise während der Bootstour auf deren Parkplatz stehen lassen konnten. Anschließend fuhren wir die knapp 30 Kilometer bis Swakopmund.

In Swakopmund waren wir vom Swakopmund Guesthouse, unserer Unterkunft für die folgenden zwei Nächte, wieder sehr angetan. Unser Zimmer war nett eingerichtet, es gab kostenloses WLAN und den günstigen Wäscheservice haben wir auch gleich in Anspruch genommen.

Nach einer kurzen Pause machten wir uns zu Fuß auf, die Stadt ein bisschen zu erkunden. Es gibt noch sehr viele deutsche Häuser und Schilder hier, unter anderem haben wir die Adler Apotheke und das Alte Amtsgericht gefunden. Da wir für die Daheimgebliebenen noch Souvenirs kaufen wollten, bummelten wir durch die Läden und über den Handwerkermarkt beim Leuchtturm. Sobald wir dort eine Sekunde stehen blieben, kamen sofort Verkäufer um ihre Waren anzubieten, zu teilweise unverschämten Preisen im Vergleich zu den Geschäften. Mit einigem Handeln konnten wir aber einige nette Souvenirs ergattern.

Auf dem Weg zum Abendessen konnten wir eine riesige rote Sonnenscheibe im Meer versinken sehen. Das Essen in Küki’s Pub war lecker, reichlich und günstig. Jens hatte Thunfisch mit Reis und Gemüse. Katja hat erneut Kingklip gegessen, diesmal jedoch mit Knoblauchbutter und Bratkartoffeln, da der Schwertfisch leider aus war.

Oyster Box Guesthouse
Sehr schön und stilvoll eingerichtet. Zimmer und Lobby frisch renoviert. Sehr nettes und hilfsbereites Personal. So konnten wir während der Bootstour unser Auto bepackt im verschlossenen Hof stehen lassen. Leckeres Frühstücksbüffet mit großer Auswahl.

Dolphin & Seal Cruise (Pelican Tours)
Die Bootstour auf dem Katamaran hat uns sehr gut gefallen. Wir hatten die Gelegenheit Delfine, Möwen, Pelikane und Robben hautnah zu erleben. Leider haben wir keine der seltenen Mondfische gesehen.

Tag 9: Sesriem – Walvis Bay

Heute Morgen schliefen wir etwas länger, schließlich waren wir die Tage zuvor immer früh aufgestanden. Deshalb gehörten wir beim Frühstück zu den Letzten, die anderen Gäste waren wohl alle schon im Sossusvlei.

Während des Frühstücks auf der offenen Terrasse wurden wir immer wieder durch Vögel gestört. Obwohl ein Mitarbeiter der Lodge die Vögel in der Nähe des Wasserlochs gerade fütterte, versuchten einige, Essen von den Tischen zu stibitzen. Auch wenn Leute an den Tischen saßen, versuchten sie ganz frech auf dem Tisch zu landen.

Bevor wir Richtung Küste aufbrachen, haben wir in Sesriem noch den Durst unseres Autos gestillt und in dem kleinen Shop unsere Wasservorräte aufgefüllt. Dann ging es los nach Solitaire. Den dortigen Apfelkuchen ließen wir aus, da wir beide vom Frühstück noch pappsatt waren. Unterwegs trafen wir auf zwei größere Baustellen und mehrere Grader, die die Straße richteten. Trotzdem war die Straße, vor allem zwischen Solitaire und dem Gaub-Pass, zum Teil übles Waschbrett. Wir und das arme Auto wurden ordentlich durchgeschüttelt.

Die Landschaft veränderte sich während der Fahrt ständig. Anfangs sahen wir noch rote Dünen sowie viele Berge ringsum und natürlich goldgelbes trockenes Gras. Beim Gaub- und beim Kuiseb-Pass führt die Straße erst runter in den Canyon und dann wieder nach oben auf das Plateau. Im Kuiseb Canyon fuhren wir an einem umgekippten LKW vorbei. Kurze Zeit später kam uns ein Abschleppwagen entgegen – vermutlich von der Küste. Die unverletzten Fahrer müssen auf diesen eine ganze Weile gewartet haben. Die Straße windet sich eine Zeitlang durch diese hügelige Landschaft, bis wir irgendwann durch sehr flache Steppe fuhren, mit Gras bis zum Horizont.
Je näher wir der Küste und unserem Ziel kamen umso karger und öder wurde die Umgebung. Wenige Kilometer vor Walvis Bay türmten sich die Dünen der Namib auf, die wir auch schon in Lüderitz bewundert hatten.

Dank unseres Gamin GPS mit Tracks4Africa Namibia fanden wir unsere Unterkunft in Walvis Bay, das Oyster Box Guesthouse, ohne Probleme. Wir waren sehr positiv überrascht über unser frisch renoviertes und sehr nett eingerichtetes Zimmer. Auch die Lobby ist sehr stilvoll eingerichtet und verfügt über kostenloses WLAN.

Bei der Ankunft in Walvis Bay erlitten wir im Übrigen einen Kälteschock. Im Sossusvlei hatten wir sicher 40 Grad, an der Küste waren es bei bedecktem Himmel und stürmischem Wind nur noch 15 Grad. Wir packten also als Erstes unsere warme Kleidung und Jacken aus.

Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel gingen wir, warm angezogen, gegenüber im „The Raft“ zum Abendessen. Das Restaurant steht auf Stelzen im Wasser. Bei gutem Wetter hat man sicher einen herrlichen Blick über die Lagune. Zum Essen gab es für Jens überbackenes Hühnchen mit Kartoffelbrei und für Katja Kingclip (Fisch) mit Tomaten-Mozzarella-Kruste und Reis. Das Essen war wirklich sehr lecker.

Zurück im Hotel sind wir gleich unter die warmen Daunendecken gekrochen und haben noch etwas Hummeldumm gehört.

Sossusvlei Lodge

Sehr schöne Bungalows, leider ohne Kühlschrank. Aufmerksames, freundliches Personal. Superleckeres Buffet zum Frühstück und Abendessen. Abends mit riesiger Auswahl von Fleisch und Beilagen sowie abwechslungsreiche Vor- und Nachspeisen. Gigantischer Frühstückskorb (ohne Aufpreis). Der Eingang zum Sossusvlei ist nur wenige hundert Meter entfernt.

Noch 22 Tage bis zum Start unseres Namibia-Abenteurs

Der Tag unserer Abreise rückt immer näher. Wir können es kaum mehr erwarten und packen im Geiste schon mal unsere Koffer! Mittlerweile haben wir auch bereits Ausflüge in Windhoek, Walvis Bay und Swakopmund gebucht.

Nach einigem Überlegen haben wir uns dazu entschlossen, in Windhoek am Tag unserer Ankunft eine Stadtführung zu machen. Sonst würden wir von der Stadt wahrscheinlich nicht viel sehen.  Als Stadterklärer haben wir uns den bekannten Namibia-Spezialisten Carsten Möhle von Bwana Tucke-Tucke ausgesucht. Wir sind sehr gespannt darauf, da wir über ihn und seine Touren sehr viel Positives gelesen haben.

Im Anschluss an die Stadtrundfahrt werden wir in Joe’s Beerhouse unser erstes afrikanisches Game (deutsch: Wild) probieren. Das Lokal wurde 1990 von einem deutschen Auswanderer gegründet und wird heute immer noch von ihm betrieben. Es ist in Windhoek sehr bekannt, daher haben wir vorsorglich schon Mal einen Tisch reserviert. Im GEO Special Nr. 5/2008 Namibia und Botswana ist ein kurzer Artikel über den Gründer und Betreiber Joe Gross.

In Walvis Bay werden wir eine Bootsfahrt mit einem Katamaran mit Pelican Tours durch die Bucht zu den Delfinen und Robben machen. Wie der Name des Veranstalters verrät, sind dort auch viele Pelikane zu sehen. Vielleicht haben wir Glück und können auch einen Mondfisch unter der Wasseroberfläche schimmern sehen.

Von Swakopmund aus werden wir mit Tommy’s Tours & Safaris eine Allradtour zu den „Little Five“ der Wüste unternehmen: Chamäleon, Gecko, Schlange, Skorpion und Spinne. Zu der Tour gibt es einen interessanten Artikel in der FAZ.

Ein paar Kleinigkeiten müssen wir noch besorgen, dann kann es endlich losgehen.