Tag 4: Holbrook – Bernalillo

Donnerstag, 18.10.2012

In unserem Motel ist das Frühstück im gegenüberliegenden Diner inklusive, so dass wir den Tag mit leckerem French Toast, Eiern und Speck beginnen. Nachdem wir im örtlichen Safeway noch schnell unsere Wasservorräte aufgefüllt haben, fahren wir erneut in den Petrified Forest National Park.

Gleich hinter dem Parkeingang laufen wir den Long Logs Trail und weiter zum Agate House. Das Agate House wurde vor ungefähr 900 Jahren von Pueblo Indianern aus versteinertem Holz gebaut. Vor allem im hinteren Bereich des Trails finden sich große Brocken versteinerten Holzes und auch noch einige lange Stämme. Auf dem Trail sind wir heute Morgen nahezu alleine. Im Park sind nur wenige Besucher unterwegs.

Zurück am Auto fahren wir mit wenigen Fotostopps zum Visitor Center ganz im Norden des Parks. Dort wollen wir uns über den Weg zur Onyx Bridge erkundigen. Auch wenn wir die Koordinaten und einen Track von Freunden bekommen haben, ist es oft hilfreich, sich noch einmal vor Ort zu erkundigen. Ein freundlicher Ranger erklärt uns, vor der Panoramaverglasung stehend, mit vielen Worten und Gesten den Weg. Wir haben zum Glück die Koordinaten und der Weg ist trocken. Alleine mit seiner Wegbeschreibung hätten wir wohl keine große Chance die Onyx Bridge zu finden. Wir stärken uns noch schnell mit Bagels und Käse, bevor wir uns auf den Weg machen.

Der Weg führt zunächst sehr steil vom Plateau runter in den Canyon. Unten angekommen wanden wir zwischen bunten Badlandhügeln mehr oder weniger querfeldein. Wir wissen, dass es auf dem Weg zur Onyx Bridge ein Petroglyph-Panel geben soll, aber leider nicht genau wo. Katjas Adleraugen entgeht jedoch nichts und sie erspäht nach kurzer Suche die Petroglyphen.

Der Weg führt weiter durch einen großen trockenen Wash auf ein kleines Seitental zu. Hier sehen wir teilweise beeindruckend große Stücke versteinerten Holzes. Kein Vergleich zum Long Logs Trail auf der anderen Parkseite! Wir erkunden auf dem Weg zur Onyx Bridge noch ein wenig die umliegenden Hügel. Die Onyx Bridge, ein langer Stamm aus versteinertem Holz, der sich über einen kleinen Wash spannt, wird wohl nicht mehr lange halten. An einer Seite wurde sie von Parkmitarbeitern schon mit versteinertem Holz abgestützt und in der Mitte kann man einen großen Riss erkennen. Trotzdem ist es sehr schön hier. Wir genießen die Aussicht und Stille – wir sind ganz alleine unterwegs.

Auf dem Rückweg zum Auto erschrecken wir einen Hasen. Leider ist er für ein Foto zu schnell weg. Der steile Anstieg bringt uns dann nochmal kräftig ins Schwitzen. Oben angekommen verschnaufen wir und gönnen uns einen Schokodoughnut und einen Starbucks-Kaffee aus der Kühlbox.

So gestärkt nehmen wir die 200 Meilen bis Albuquerque in Angriff. Die lassen sich über die Interstate 40 gut fahren; bis auf wenige Ausnahmen sind 75 mph erlaubt. Wir aktivieren den Tempomaten, schließen das iPhone über das vorhandene Kabel an das Radio an und fressen mit Lieblingsmusik Meilen. Zwischendurch halten wir an einer Raststätte und teilen uns ein Sandwich bei Subway.

Auf der Weiterfahrt bewundern wir das beeindruckende Lichtermeer von Albuquerque. Wir halten beim Days Inn in Bernalillo. Auf dem Parkplatz angekommen wollen wir heute keine einzige Meile mehr fahren! Zum Glück hat das Motel noch ein Zimmer für uns. Wir springen schnell unter die Dusche und fallen dann ziemlich geschafft ins Bett.

Gefahren: 274,8 Meilen
Gewandert: 4 Kilometer auf dem Long Logs Trail inkl. Abstecher zum Agate House; 8,3 Kilometer zur Onyx Bridge

Tag 3: Cameron – Holbrook

Mittwoch, 17.10.2012

Leider können wir auch heute wieder nur bis fünf – halb sechs schlafen. Irgendwann sollte der Jetlag doch vorbei sein?! Wir frühstücken Bagels mit Marmelade auf dem Zimmer und genießen dabei den Blick auf die Little Colorado River Gorge im Sonnenaufgang.

Über die Highways 89 und 160 fahren wir anschließend nach Tuba City. Ab hier geht es über die 264 weiter Richtung Blue Canyon. Die letzten ca. 25 Kilometer müssen wir über eine unbefestigte Straße fahren, um zum dorthin zu gelangen. Die ersten gut zwanzig Kilometer auf dieser Dirt Road lassen sich super fahren. Danach ist für uns leider Schluss. Die Straße geht steil bergab und ist sehr sandig. Wir sind uns unsicher, ob wir diesen Hügel später wieder hochkommen würden. Da es bis zum Ziel nur noch 2,5 Kilometer sind, parken wir das Auto neben der Straße und gehen den Rest lieber zu Fuß.

Dies ist eine gute Entscheidung, denn gleich nach dem Hügel müssen wir ein sehr sandiges Flussbett durchqueren. Das hätten wir ohne 4WD eher nicht geschafft. Auf dem Weg haben wir den Blue Canyon bzw. die roten Zipfelmützen immer vor Augen und erreichen nach ca. 25 Minuten die Ersten.

Die roten Steine mit den weißen Streifen und dem weißen Stein darunter sind wirklich sehr schön! Mit der Zeit erkennen wir immer mehr Figuren im Stein, Vögel, Boxhandschuhe und natürlich die ehemaligen „Five Padres“, von denen leider nur noch drei stehen.
Nach ungefähr 1,5 Stunden machen wir uns langsam auf den Rückweg zum Auto. Auf halber Strecke kommt uns ein Pickup mit einem Native entgegen. Er stoppt und fragt, ob wir ein Permit bzw. einen einheimischen Guide hätten. Das Hopi-Land, auf dem wir uns befinden, dürfe nur mit Guide betreten werden. Auch als wir die Anwesenheit eines Guides verneinen, bleibt der Native sehr freundlich und bittet uns lediglich zu gehen, was wir ohnehin vorhatten. Da haben wir nochmal Glück gehabt!

Vor der Reise konnten wir im Internet keine eindeutige Information finden, ob man ein Permit braucht oder nicht und wo man es ggf. erwerben kann. Auch war an der Straße, die wir ja gut zwanzig Kilometer gefahren sind, kein Hinweisschild zu finden, dass man ein Permit oder dergleichen braucht.

Zurück am Auto verschnaufen wir nur kurz und machen uns zügig auf den Rückweg zur Hauptstraße, ehe der nächste Native auftaucht. Unbehelligt erreichen wir den Highway 264 und fahren nach Süden in Richtung Winslow.

Die Strecke führt anfangs ganz nett über Mesas, vorbei an meist unordentlichen und wenig einladenden kleinen Siedlungen. Irgendwann wird die Landschaft immer eintöniger und die Strecke zieht sich. In Ermangelung eines Rastplatzes essen wir unsere Bagels im Auto. In Winslow biegen wir auf die Interstate 40 ab, auf der wir bis Holbrook fahren. Dort finden wir ohne Probleme ein günstiges Motel – mit allerdings recht kleinem Zimmer.

Da es erst früher Nachmittag ist, beschließen wir noch einen kurzen Abstecher in den Petrified Forest National Park zu machen. Wir fahren direkt zur Blue Mesa und wanden im Abendlicht den dortigen kurzen Rundweg. Eine irgendwie unwirkliche Landschaft, mit bläulich-lilafarbenen Felsen, auf denen zum Teil versteinertes Holz liegt.

Zurück in Holbrook entscheiden wir uns für das Abendessen in das Butterfield Stage Steakhouse zu gehen. Katjas Steak und Jens Rippchen sind ganz lecker. Im Motel sichern wir noch schnell unsere Fotos. Wieder ist ein langer, aber schöner Urlaubstag zu Ende.

Gefahren: 278,2 Meilen
Gewandert: 6,4 Kilometer im Blue Canyon