Tag 10: Bluff – Hanksville

Mittwoch, 24.10.2012

Heute probieren wir zum Frühstück in der benachbarten Tankstelle etwas Neues aus: einen Breakfast Burrito. Das ist wohl eine örtliche Spezialität. Der Burrito wird mit Rührei, Hashbrowns und Speck gefüllt. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber essbar. Im Shop der Tankstelle kaufen wir dann noch ein paar Kleinigkeiten, unter anderem unser erstes Beef Jerky. Heute Morgen sind wir in Probierlaune.

Anschließend statten wir dem Goosenecks State Park erneut einen Besuch ab, um Fotos ohne Gegenlicht zu machen. Heute früh ist es angenehm windstill. Der Ausblick ist echt schön, allerdings leider auch mir dem Superweitwinkel kaum auf ein einzelnes Foto zu bannen. Im Anschluss fahren wir die 261 nach Norden Richtung Natural Bridges National Monument. Ein kleines Stück, bekannt als Moki Dugway, ist unbefestigt und windet sich in Serpentinen die Cliffs hinauf. Dieses kurze Stück lässt sich aber gut fahren. Zudem ist wenig Verkehr. Von den Serpentinen haben wir immer wieder tolle Ausblicke auf das Valley of the Gods und die Ebene bis zum Monument Valley.

Das Natural Bridges National Monument hatten wir schon einmal während unserer USA-Reise 2010 kurz besucht. Damals hat es jedoch geregnet, so dass wir lediglich die View Points angefahren haben. Nach dem obligatorischen Besuch im Visitor Center beschließen wir, erstmal zu picknicken und anschließend wenigstens zu einer der drei großen Naturbrücken im Park zu wandern. Wir entscheiden uns für die Sipapu Bridge, der größten und, wie wir finden, schönsten Brücke.

Um zur Sipapu Bridge zu gelangen, wandern wir einen steilen Pfad hinunter. An einigen Stellen sind Treppen und sogar Leitern angebracht, um besonders steile Stellen zu überwinden. Auf halbem Weg, an einer Art View Point können wir die Größe der Brücke langsam erahnen. Aber erst unten im trockenen Flussbett angekommen zeigt sich, wie gigantisch die Brücke ist. Nach einigen Fotos schnaufen wir den gleichen Weg wieder hinauf. Nach ungefähr einer Stunde und zehn Minuten stehen wir wieder am Parkplatz.

Wir halten noch kurz an den View Points der anderen beiden Brücken, die wir aber nicht so spektakulär finden. Dann brausen wir über die UT 95, einem Scenic Byway, Richtung Hanksville. Die Straße windet sich zunächst schön entlang des White Canyon, später durch steil aufragende, tiefrote Felsen. Bei Hite überqueren wir den Colorado River mit Blick auf das nördliche Ende des Lake Powell. Hier hängen dicke, dunkle Wolken am Himmel und der Sturm bläst sehr stark. Deshalb legen wir nur wenige kurze Fotostopps ein. Zum Glück regnet es nur ein paar Tropfen.

In Hanksville ist der Himmel wieder recht freundlich. Wir beziehen unser vorgebuchtes Zimmer im Whispering Sands Motel und nehmen gleich die Waschmaschine in Beschlag. Im benachbarten Stan’s Burger Shak gibt es dann zum Abendessen sehr leckere Burger und für Jens einen gigantischen Shake, den er nicht zu Ende auslöffeln kann. Wieder etwas gelernt: Ein „Shake“ ähnelt eher einem überdimensionierten Softeis als einem Milchshake.

Gefahren: 172,7 Meilen
Gewandert: 2,8 Kilometer zur Sipapu Bridge

Tag 13: Moab — Blanding

Von heute gibt es wenig Spannendes zu berichten. Wir haben wieder einmal im Hotel gefrühstückt und das erste Mal kurz per Skype mit der Heimat telefoniert.

Als Erstes sind wir nochmal kurz in den Arches NP gefahren, damit Jens ohne störende Touristen ein Kugelpanorama des Double Arch machen konnte. Es waren auch wirklich fast keine anderen Leute da.

Danach sind wir noch schnell zum Einkaufen sowie Tanken gefahren und anschließend Richtung Blanding aufgebrochen. Dort angekommen hatten wir zügig ein Motel gefunden. Wir sind dann gleich weiter zum Natural Bridges National Monument gefahren. Dessen Gebiet ist relativ klein und schützt hauptsächlich drei natürlich entstandene Felsbrücken.

Leider verschlechterte sich bereits auf dem Heinweg das Wetter zusehends. Im Park angekommen sind wir gleich zum Viewpoint der ersten Natural Bridge gefahren. Pünktlich mit unserer Ankunft am Parkplatz fing es an zu regnen. Eigentlich hatten wir vor, zu den Brücken runter zu wandern. Obwohl wir gemütlich im Auto gepicknickt haben, wollte der Regen nicht aufhören. Wir sind dann die Parkstraße weiter entlang gefahren, und konnten wenigstens bei der letzten Brücke im nachlassenden Regen einige Fotos machen.

Wir haben uns schon die ganze Zeit gefragt, was es mit den blauen Schildern „Adopt-a-Highway“ auf sich hat. Heute haben wir auch endlich mal eines fotografieren können und dann auch im Hotel mal im Internet nachgesehen. Man „adoptiert“ sozusagen ein Stück Highway oder auch Interstate. Die Organisation sammelt dort Müll ein und man selbst kann für sich oder seine Firma mit dem aufgestellten Schild Werbung machen – gegen eine Gebühr versteht sich. Diese Art Webung scheint hier äußerst beliebt zu sein, denn die Schilder stehen in allen Staaten die wir bisher besucht haben alle paar Meilen an der Straße.

Aufgrund des schlechten Wetters machten wir uns schon etwas früher als sonst auf den Rückweg zum Hotel. Dort machten wir es uns gemütlich und sind nur noch mal schnell zu Subway ein Sandwich essen.

Nach langem Überlegen werden wir morgen trotz der Wettervorhersage nach Cortez in Colorado fahren. Dort möchten wir den Mesa Verde NP besuchen, wo man ehemalige Indianersiedlungen besichtigen kann. Leider werden wir Farmington, und damit die Bisti Badlands auslassen, da man dort nach dem Regen höchstwahrscheinlich nicht wandern kann, weil der Boden sehr lehmig ist.