Tag 16: Page (Wahweap Hoodoos)

Dienstag, 30.10.2012

Wir gönnen uns ein bisschen mehr Schlaf. Nach dem Frühstück im Motel fahren wir nach Big Water zum dortigen BLM-Office. Heute wollen wir endlich zu den Wahweap Hoodoos wandern. Während unserer vorherigen USA-Reisen in 2009 und 2010 war das Wetter leider zu schlecht. Im BLM-Office besorgen wir uns aktuelle Informationen zur Anfahrt zum Trailhead und der Wanderung.

Auf der Fahrt zum 4WD-Parkplatz müssen wir kurz nach der Fischfarm in Big Water durch einen Wash, der etwas Wasser führt. Nach kurzer Begutachtung der Lage gelingt die Durchfahrt problemlos. Am Parkplatz steht noch ein weiteres Auto, dessen Besitzer wir kurz vor den Hoodoos einholen.

Der Weg zu den Wahweap Hoodoos führt durch den sehr breiten und in Schlangenlinien verlaufenden Wash des Wahweap Creek. Der Untergrund ist teils sandig, teils kiesig, mal fest, mal lose. Das Vorankommen ist streckenweise ganz schön anstrengend und das Finden des idealen Weges nicht immer einfach. Immer wieder müssen wir bei sandigen Stellen Umwege gehen. Glücklicherweise hat es längere Zeit nicht geregnet, so dass, bis auf wenige Stellen, kein Matsch oder gar Wasser im Wash ist.

Nach ungefähr eineinhalb Stunden erreichen wir die erste Hoodoogruppe mit einem beeindruckend großen Exemplar in der Mitte. Nach ein paar Fotos wandern wir weiter zur nächsten Gruppe. Erst im dritten Seitental finden wir die bekannten Hoodoos, die „Towers of Silence“.

Der größte Hoodoo liegt teilweise schon im Schatten der dahinterliegenden Felswand, weshalb wir uns zunächst ärgern, nicht schon früher aufgebrochen zu sein. Mit der Zeit kommt die Sonne allerdings immer mehr hinter der Felswand hervor, so dass die weißen Hoodoos von der Seite schön angestrahlt werden. Der Anblick gefällt uns so sehr, so dass wir uns über zwei Stunden nicht daran sattsehen können und die Umgebung ausgiebig erkunden. Zwischendurch picknicken wir im Schatten der „Towers of Silence“. Bis auf weinige Minuten haben wir die Hoodoos ganz für uns alleine. Nach unzähligen Fotos machen wir uns langsam an den Rückweg.

Wir stoppen noch einmal kurz bei den anderen Hoodoogruppen und marschieren dann durch den Wash zurück. Der Rückweg zieht sich ziemlich. Das ständige Auf und Ab und kreuz und quer nervt. Irgendwann erreichen wir dann doch wieder den Parkplatz. Wir sind geschafft, aber auch froh, im dritten Anlauf endlich hier gewesen zu sein. Die Durchquerung des Wash ist erneut kein Problem und so sind wir zügig zurück in Page.

In Page machen wir bei Safeway halt. Wir füllen unsere Vorräte auf und holen uns beim dortigen Starbucks einen Kaffee. Leider sind die City Mugs von Arizona aus. Im Motel springen wir schnell unter die Dusche und waschen die letzte Ladung Wäsche in diesem Urlaub.

Zum Abendessen hatten wir eigentlich vor zu Bonkers zu gehen, aber die haben leider noch bis März geschlossen. Nach einer kurzen Recherche auf Yelp begeben wir uns daher zu „DC’s Backyard BBQ„. Der Imbiss ist sehr klein und minimalistisch eingerichtet und sieht wenig einladend aus. Aber die vielen ausschließlich sehr guten Bewertungen sowie Hunger gepaart mit Müdigkeit lassen uns den Versuch wagen. Die Ribs (Jens) und das Pulled Pork (Katja) können wirklich überzeugen. Sehr lecker!

Update: Mittlerweile ist DC’s Backyard BBQ umgezogen.

Gefahren: 52,4 Meilen
Gewandert: 18,2 Kilometer zu den Wahweap Hoodoos

Tag 15: Escalante – Page

Montag, 29.10.2012

Leider hatten wir am Vorabend schon gelesen, dass es mit der Cottenwood Canyon Road und damit auch mit dem Yellow Rock mal wieder nichts wird. Die Straße wird ausgerechnet an diesem Montag bis Dezember wegen Instandhaltungsarbeiten gesperrt.

Deshalb lassen wir es an diesem Morgen etwas ruhiger angehen und wollen ausgiebig Frühstücken. Gar nicht so einfach, denn fast jedes Cafe/Restaurant hat bereits geschlossen. In Escalante ist die Saison wohl schon vorbei. Im Restaurant des Prospector Inn werden wir dann schließlich fündig. Wahnsinn, die Pancakes sind so groß wie die Teller und super lecker!

Gut gesättigt machen wir uns auf den Weg nach Cannonville. Hier beginnt die Cottenwood Canyon Road. Als wir an ihrem Begin ankommen, sind gerade zwei Arbeiter dabei ein „Road Closed“ Schild aufzustellen. Sie bestätigten uns, dass man aber noch bis zum Grosvenor Arch fahren dürfe. Die zehn Meilen bis zum Arch sind problemlos zu fahren. Von hier sind es bis zur US 89 nur noch ca. 30 Meilen. Heute aber leider unüberwindbar.

Der Grosvenor Arch, aus gelb-weißem Sandstein, ist schon sehr beeindruckend. Wirklich riesig! Direkt daneben ist noch ein kleiner Arch. Wir sind alleine, bis auf die beiden Arbeiter, die mittlerweile auch am Abzweig zum Arch ein Schild aufstellen. Nach einigen Fotos fahren wir zurück nach Cannonville. Dank der Sperrung haben wir noch einige Meilen vor uns.

Trotzdem entscheiden wir uns für einen kurzen Zwischenstopp am Bryce Canyon National Park, der direkt auf unserem Weg liegt. Da wir den America The Beautiful Pass haben, kostet der Park auch keinen Eintritt. Nach einem kurzen Shoppingstopp im Visitor Center fahren wir zum Bryce Point, einem Aussichtspunkt, den wir in 2009 noch nicht besucht hatten. Hier haben wir einen schönen Blick auf die roten Hoodoos des Bryce Canyon.

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und einem Hüngerchen verlassen wir den Park, um nach wenigen Meilen beim Bryce Canyon Pines Motel & Restaurant zu stoppen. Hier hatten wir in 2009 übernachtet, jedoch noch nichts von den berühmten Pies des Restaurants gewusst. Zuerst stärken wir uns mit einer Creamy Potato Soup und probieren dann den Apple bzw. Boysenberry Pie mit Eis. Beides ist sehr lecker und wir danach auch gut satt.

Anschließend nehmen wir die letzten 100 Meilen bis Page unter die Räder. Der Highway 89 lässt sich sehr gut fahren. In Kanab sind wir für einen Besuch im BLM Visitor Center ein paar Minuten zu spät. Eigentlich wollten wir uns hier wegen unserer geplanten Wanderungen für die nächsten Tage erkundigen.

Bei der Paria Contact Station verlassen wir den Highway 89 und fahren ein kurzes Stück über eine Dirt Road Richtung White House Campground. Wir wollen zur Nautilus, deren Koordinaten Jens zuvor im Internet recherchiert hatte. Wir stellen das Auto neben der Straße ab und wandern ein kurzes Stück querfeldein bzw. durch einen Wash. Die Nautilus finden wir dank der Koordinaten ohne Probleme. Leider ist es doch schon etwas spät und die Sandsteinformation liegt schon vollständig im Schatten. Deshalb halten wir uns nur kurz für einige Fotos auf und gehen dann zurück zum Auto.

Kurz bevor wir Page erreichen, geht über dem Lake Powell ein riesiger Vollmond auf. Wir stoppen und versuchen ein paar Fotos mit dem Stativ zu machen. Dann fahren wir zum Hotel. Das geräumige Zimmer im Days Inn gefällt uns sofort. Nach einer erfrischenden Dusche begeben wir uns noch schnell zum Abendessen zu Denny’s. Zurück im Motel sichern wir noch die Fotos, stellen die Uhr um und gehen in das bequeme Bett.

Gefahren: 254 Meilen
Gewandert: 2 Kilometer zur Nautilus

Tag 14: Escalante (Lower Calf Creek Falls)

Sonntag, 28.10.2012

Bei wolkenlosem Himmel ist es erneut recht frisch. Wir frühstücken auf dem Zimmer, bevor wir zum Trailhead der Lower Calf Creek Falls aufbrechen. Im Schatten der Canyonwände ist es noch sehr kalt. Also bezahlen wir schnell die Gebühr von zwei Dollar und marschieren los.

Unterwegs können wir immer Mal wieder ein Stück in der Sonne laufen, was sehr angenehm ist. Am Wegesrand gibt es Nummern, die mehr oder weniger zum Trailguide passen, den wir am Parkplatz mitgenommen haben. Das große Pictograph Panel erspähen wir aber trotzdem und ein paar Kleinere auch.

Nach ungefähr 1¼ Stunden erreichen wir den Lower Calf Creek Fall, der zum Glück noch komplett in der Sonne liegt. Außer uns ist nur ein weiterer Fotograf da. Wir fotografieren den Wasserfall aus vielen Perspektiven, Jens mit Stativ und Graufilter. Für den ersten richtigen Versuch mit dem Filter sind die Fotos schon ganz gut geworden.

Als der Wasserfall im Schatten verschwindet, wird es mit dem auffrischenden Wind wieder echt kalt. Deshalb machen wir uns gemütlich auf den Rückweg, auch weil es inzwischen am Wasserfall immer voller wird. Zum Teil gleicht der Rückweg einer Völkerwanderung. In der Sonne kommen wir ordentlich ins Schwitzen, so dass wir ein paar Kleiderschichten in unseren Rucksäcken verstauen.

Am Auto angekommen, essen wir am dortigen Picknickplatz erst mal zu Mittag. Dann fahren wir Richtung Escalante und biegen auf die Hole-in-the-Rock Road ab. Auf dieser gut zu fahrenden Dirt Road bleiben wir ca. 20 Kilometer, bis wir Devil’s Garden erreichen. Wir gönnen uns noch einen kalten Starbucks-Kaffee, bevor wir im Licht der tiefstehenden Sonne den Garten des Teufels erkunden. Einige Felsen sehen wie Steinmännchen aus – auch Gummibären können wir entdecken. Den Metate Arch fotografieren wir ebenfalls ausgiebig.

Das Gelände ist nicht so groß, so dass wir noch bei Tageslicht zurück im Motel sind. Zum Abendessen gehen wir wieder in die Circle D Eatery, wo es für die hungrigen Entdecker leckeres Ribeye- bzw. T-Bone-Steak gibt.

Gefahren: 52,2 Meilen
Gewandert: 14,9 Kilometer zu den Lower Calf Creek Falls; 1,5 Kilometer im Devil’s Garden

Tag 13: Escalante (Upper Calf Creek Falls)

Samstag, 27.10.2012

Wir wagen uns morgens doch irgendwann unter der warmen Decke hervor. Aufgrund der Kälte belassen wir es bei einer Katzenwäsche. Warm angezogen fahren wir ohne Frühstück zum Trailhead der Upper Calf Creek Falls. Unterwegs begegnen uns einige Kühe – bei Tageslicht diesmal neben der Straße. Am Trailhead frühstücken wir erst mal Bagels mit Frischkäse und Marmelade.

Dann schnüren wir unsere Wanderschuhe und machen uns an den Abstieg zum Calf Creek. Der Weg führt anfangs sehr steil über weißen Slickrock mit schwarzen Lavasteinen am Rand nach unten. Wir folgen den Steinmännchen „Cairns“. Der steile Abstieg geht ganz schön in die Knie. Nach etlichen Höhenmetern geht es über einen sandigen Pfad weiter bergab.

Wir kommen an eine Gabelung und biegen zunächst nach rechts zum Pool und den kleinen Wasserfällen oberhalb des eigentlichen Upper Calf Creek Falls ab. Hier halten wir uns einige Zeit auf und genießen die Sonne und die Ruhe. Mittlerweile ist es auch deutlich wärmer geworden. Jens probiert seinen neuen Graufilter aus und wir machen ein paar Aufnahmen von uns mit dem Stativ.

Anschließend gehen wir zurück zur Abzweigung, folgen dem linken Weg und machen uns vorsichtig an den Abstieg nach zum Fuß des Upper Calf Creek Falls. Der Weg ist teilweise etwas ausgesetzt, aber mit Ruhe und Geduld kommen wir heil unten an. Der Wasserfall ist wirklich sehr schön. Unterhalb ist ein großes Becken und hinter dem Wasserfall wächst viel Moos, das einen schönen Kontrast zu dem hellen Fels bildet.

Nach einigen Fotos und einem stärkenden Müsliriegel begeben wir uns auf den Rückweg zum Auto. Dabei kommen wir gut ins Schwitzen, da es eigentlich den ganzen Rückweg steil bergauf geht. Oben angekommen verschnaufen wir nur kurz und brechen zu einem nahegelegenen Geocache auf. Nach dem Loggen des Caches picknicken wir mit Blick auf die tolle Landschaft am Highway 12.

Gut gestärkt fahren wir weiter zur Old Sheffield Road (auch Spencer Flat Road). Wir folgen der Dirt Road für circa acht teils sehr holprige Kilometer und suchen uns dann einen geeigneten Parkplatz. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit legen wir auf dem Weg Richtung Moqui Hill einen Schritt zu. Der Weg führt entlang eines alten Jeeptrails durch tiefen Sand und war nochmal richtig anstrengend. Nach ungefähr 30 Minuten Fußmarsch erreichen wir den Moqui Hill. Dort befinden sich unzählige Moqui Marbels, steinerne Murmeln aller Größen und Farben. Einige sind richtig rund, andere bereits zerbrochen oder sogar UFO-förmig.

Als wir ankommen, können wir in der Nähe einige Rinder beobachten. Zwei davon mit riesigen Hörnern, die uns skeptisch beobachteten. Uns wird etwas mulmig, nach kurzer Zeit verziehen sich die Rinder jedoch. Nach einer guten halben Stunde und unzähligen Fotos wandern wir auch schon wieder zurück zum Auto. Die Sonne steht schon tief und wir wollen den Highway und wenn möglich auch Escalante noch bei Tageslicht erreichen.

Im Hotel springen wir schnell unter die Dusche und gehen dann direkt gegenüber vom Cicle D Motel zur Circle D Eatery zum Abendessen. Der Service ist sehr zuvorkommend und auch das Essen, Beef Brisket für Katja und Rippchen für Jens, schmeckt super. Zurück im Zimmer erledigen wir noch ein bisschen Handwäsche, sichern die Fotos und reinigen unsere Kameras. Anschließend fallen wir erneut ziemlich müde ins warme Bett.

Gefahren: 57,2 Meilen
Gewandert: 5,2 Kilometer zu den Upper Calf Creek Falls; 4,1 Kilometer zum Moqui Hill

Tag 22: Monument Valley – Page

Heute Morgen haben wir den Sonnenaufgang über dem Monument Valley vom Hotelzimmer aus bewundert. Nach dem Frühstück im Hotel (da gab es den Eintritt zuüeck) sind wir den Monument Valley Loop Drive gefahren. Dann ging es weiter Richtung Page.

Auf dem Weg nach Page haben wir Utah verlassen und befinden uns nun in Arizona, allerdings nahe der Grenze zu Utah. Nachdem wir in Page ein Motel für die Nacht gefunden haben, sind wir zur Visitor Information und haben uns über den Antelope Canyon, den Horseshoe Bend, die Toadstool Hoodoos und die Wahweap Hoodoos informiert.

Die kurze Wanderung zu den Toadstool Hoodoos haben wir anschließend noch gemacht. Wirklich sehr interessant und farbenfroh die Hoodoos.

Da es in unserm Motel leider kein WLAN oder Ethernet-Kabel gibt, sondern nur einen einzigen Terminal in der „Lobby“ halten wir uns heute und morgen kurz. Die Fotos reichen wir in einigen Tagen nach.

Morgen früh versuchen wir noch einmal einen Permit für „The Wave“ zu bekommen. Drückt uns dafür bitte die Daumen! Anschließend gucken wir uns eventuell die Wahweap Hoodos an und versuchen auf jeden Fall den Antelope Canyon zu besichtigen.