Tag 13: Hohenstein – Twyfelfontein

Sonnenuntergang über dem Aabadi Mountain Camp

Nach dem Frühstück erlebten wir eine unangenehme Überraschung: Der rechte hintere Reifen an unserem Auto war zur Hälfte platt! Wir erkundigten uns an der Rezeption nach einem Holzbrett zum Unterlegen unter den Wagenheber. Der freundliche Angestellte, der das Brett brachte, packte gleich tatkräftig mit an. Nachdem er den filigranen Schraubenschlüssel aus dem Werkzeugset des Autoherstellers kurz begutachtet hatte, besorgte er auch gleich noch ein Radkreuz und wechselte den Reifen in Windeseile schlussendlich fast alleine. Dafür bedankten wir uns dann auch mit einem ordentlichen Trinkgeld.

Da wir ohne funktionsfähiges Reserverad nicht unterwegs sein wollten, fuhren wir ungefähr 25 Kilometer zurück nach Usakos. Unterwegs kontaktierten wir unseren Autovermieter Europcar und erkundigten uns, wie wir hinsichtlich der Reparatur zu verfahren hätten. In Usakos fanden wir sofort eine Tankstelle mit Reifenreparaturwerkstatt. Zunächst wurde unser Reifen gereinigt und von der Felge genommen. Der Arbeiter fand im Gummi zwei Metallteile, die wir uns reingefahren hatten. Innerhalb von knapp 20 Minuten war der Reifen für umgerechnet 15 Euro geflickt und wieder im Kofferraum verstaut.

Anschließend machten wir uns dann vorbei an der Spitzkoppe auf den Weg ins Damaraland. Die Pad war teils in sehr gutem Zustand, vor allem die C35 ab Uis. Hier kamen uns auch einige Grader entgegen, die die Straße richteten. Leider sahen wir unterwegs keine wilden Tiere, dafür aber jede Menge Schafe, Ziegen und Esel. Auch einige Eselskarren überholten wir, welche die schlangenlinienförmigen Fahrspuren erklärten. Zu unserer Belustigung fanden wir, dass die Ziegen in Namibia wie kleine Hunde ausschauen mit ihren Schlappohren.

Gegen 15:30 Uhr kamen wir nach einigen kurzen Fotostopps und einem erfolglosen Geocaching-Versuch, den wir aufgrund der Mopane Bees abbrechen mussten, beim Aabadi Mountain Camp an. Hier erlebten wir zum ersten Mal in diesem Urlaub bei den Unterkünften eine kleine Enttäuschung. Das Open Air Bad mit Blick auf einen roten Steinhügel ist zwar nett, aber das Zelt ist eher klein und alles wirkt irgendwie unfertig. Die im Internet beworbenen Nature Walks und Drives wurden auch nicht angeboten, es bestand aber die Möglichkeit, diese Aktivitäten bei der Twyfelfontein Country Lodge zu buchen.

Nachdem wir unser Zelt bezogen hatten, steigen wir auf den Aussichtshügel und wanderten ein wenig durch das Flussbett des Abu Huab. Begleitet wurden wir dabei von den zwei Camphunden. Die erste Dusche unter freiem Himmel war dann schon ein Erlebnis. Das Wasser war tagsüber von der Sonne erhitzt worden und war entsprechend angenehm warm.

Das Abendessen war wieder erwarten recht lecker. Als Vorspeise gab es eine Kürbis-Curry-Suppe. Anschließend konnte man sich vom Buffet Salat, Seafood-Potjie, Bobotie (Hackfleischauflauf) und dazu Reis und Gemüse holen. Zum Nachtisch gab es Fruchtsalat mit Joghurt. Das Essen war auch deshalb sehr nett, weil wir mit einem deutschen Pärchen in unserem Alter zusammen an einem Tisch saßen. Sie bereisten Namibia in umgekehrter Reihenfolge und so konnten wir uns gut austauschen. Wir tranken noch ein Savanna zusammen, bevor wir in unsere Zelte krochen.

Hohenstein Lodge

Schöne, sehr einsame Lage. Das Zimmer war einfach eingerichtet, jedoch sehr geräumig. Freundliches Personal. Aufgrund der defekten Fahrzeuge fiel die in unserer Buchung enthaltene Farmfahrt aus – wir erhielten als Ausgleich lediglich jeder ein Getränk aufs Haus. Das Abendessen war ok, das Frühstücksbüffet eher einfach.

Tag 12: Swakopmund – Hohenstein

Nach dem Frühstück checkten wir aus und machten uns auf den Weg zum nächsten Superspar. Dort füllten wir unsere Vorräte an Getränken und Knabbereien auf und besorgten etwas zum Picknicken. Bei Engen ließen wir den Tank unseres Flitzers wieder randvoll füllen und alle Scheiben reinigen. Dann ging es über die asphaltierte B4 ins Landesinnere Richtung Spitzkoppe.

Ein bisschen erinnerte uns das Wetter in Swakopmund an das in San Francisco. In Swakopmund war es am Morgen nebelig und recht kühl gewesen. Kaum waren wir einige Kilometer unterwegs, verzog sich der Nebel und die Temperaturen steigen deutlich.

Nach der Hälfte unserer Tagesetappe konnten wir am Horizont bereits die Spitzkoppe erkennen. Die letzten 35 Kilometer fuhren wir über die Pads D1918 und D3716. Den Weg säumten viele Verkaufstände. Es wurden Mineralien, Schmuck und andere Handarbeiten angeboten. Wir erreichten gegen Mittag das Spitzkoppe Community Camp. Gegen eine geringe Gebühr von umgerechnet neun Euro, für zwei Erwachsene und ein Fahrzeug, durften wir das unter Naturschutz stehende Gebiet auf eigene Faust erkunden.

Wir sind langsam über Sand und durch tiefe Löcher zum Parkplatz des „Bushman Paradise“ geholpert. Dort haben wir unsere Wanderschuhe geschnürt, Proviant in die Rucksäcke gepackt und sind entlang der Kette nach oben gestiegen. Der Weg ist zum Teil recht steil und führt vorbei an riesigen Felsmurmeln. Oben befinden sich mehrere Senken, in denen Büsche und Gras wachsen.

Die Zeichnungen der Buschmänner hatten wir schnell gefunden. Leider sind sie nicht so spektakulär und zum Teil von neuzeitlichen Kritzeleien verschandelt. Wir rasteten kurz im Schatten des Felsvorsprungs und loggten anschließend den dortigen Geocache. Dieser Cache bestand leider nur noch aus einem Blatt Papier ohne Dose. Beim Erkunden der weiteren Umgebung konnten wir noch einige Rock Dassies beobachten. Diese Tiere leben in Felsspalten und sind ungefähr so groß wie Murmeltiere. Auf dem Rückweg waren wir sehr froh über die Kette, ohne die wir vermutlich ins Tal gekullert wären.

Am Auto haben wir uns erst mal mit Brot und Landjägern gestärkt, bevor wir wieder über die Piste zum Ausgang des Parks gefahren sind. Bei einem der Händler kaufte Katja noch zwei Mobiles aus Blech. Den beiden kleinen Kindern der Verkäuferin konnten wir mit einem Keks ein breites Lachen auf ihre Gesichter zaubern. Anschließend fuhren wir die letzten Kilometer bis zur Hohenstein Lodge.

Die Hohenstein Lodge liegt sehr nett zu Füßen des gleichnamigen Bergs. Leider waren die Landrover der Lodge defekt, so dass wir die in unserer Buchung enthaltene Sundowner Fahrt nicht machen konnten. Da bis zum Abendessen noch viel Zeit und es sehr heiß war, sind wir stattdessen an den Pool, um uns abzukühlen.

Den Sonnenuntergang genossen wir von der Terrasse des Restaurants bei einem kühlen Savanna Light. Zum Abendessen gab es als Vorspeise Oryx-Roastbeef in Sweet-Chilli-Sauce, danach hausgemachte Rinderroulade mit Rosenkohl und Reis. Als Nachtisch gab es eine Cappuccino-Creme, die jedoch fürchterlich stark nach Espresso geschmeckt hat. Insgesamt hat es uns die Hausmannskost gut geschmeckt.

Nachts war es stockfinster. Zum Glück hatten wir unsere Taschenlampen dabei. Man hatte einen fantastischen Blick auf den Sternenhimmel inklusive der Milchstraße. Daher beschlossen wir, einige Fotos vom Himmel zu versuchen. Mit den Ergebnissen sind wir auch recht zufrieden. Nachdem Jens noch einen kleinen Skorpion und zwei Spinnen aus dem Zimmer entfernt hatte, huschten wir unter das Moskitonetz.

Swakopmund Guesthouse

Schönes Zimmer mit Kühlschrank. Auf der Terrasse hingen Korbhängesessel zum Relaxen. Freundliches Personal. Kostenloses WLAN. Sehr leckeres, reichhaltiges Frühstücksbuffet, mit frischen Brötchen und Eierspeisen. Günstige Lage. Innenstadt und Meer sind gut zu Fuß zu erreichen.

Tag 11: Swakopmund (Living Desert Tour)

Panorama der Dünen vor Swakopmund.

Ein Blick aus dem Fenster zeigte heute Morgen viele Wolken, oder war es Nebel? Wir machten uns schnell wüstenfertig und gingen zum Frühstück. Dort trafen wir wieder auf das ältere Pärchen, welches uns bereits in Klein-Aus Vista und in Kolmannskuppe aufgefallen war. Die beiden wollten ebenfalls auf Living Desert Tour, jedoch mit einem anderen Anbieter, wie sich beim Warten herausstellte.

Kurz nach acht Uhr wurden wir von einem älteren Herrn, barfuß und mit Rauschebart, in einem weißen Mitsubishi Kleinbus zu Tommy’s Living Desert Tour abgeholt. Zu unserem Erstaunen ging es mit diesem Kleinbus in die Wüste, nachdem unser Fahrer und Guide etwas Luft aus den Reifen gelassen hatte. Die Tour wurde mit zwei Fahrzeugen durchgeführt. Im vorausfahrenden Geländefahrzeug, welches uns im Vergleich eher wüstentauglich erschien, saß der deutschsprachige Guide François am Steuer. Tommy selbst war leider verhindert, was sich jedoch als kein großer Mangel herausstellen sollte, da die beiden Guides bestimmt genauso urig waren.

Bereits nach wenigen hundert Metern Fahrt sprang François aus dem Auto und fing einige Meter weiter an mit den Händen im Sand zu graben. Er buddelte einen Palmatogecko aus. Dieser hat in seiner Haut keine Pigmente und muss deshalb immer im Schatten bleiben. Tagsüber versteckt er sich tief unter dem Sand. Während unser Guide in der Umgebung nach weiteren kleinen Tieren suchte, erklärte uns François einiges über die Wüste und ihre Bewohner. So gibt es zum Beispiel den Nebeltrinker-Käfer, der mit seinem Körper Nebel- oder Morgentau sammelt. Diese Käfer sind wiederum für die anderen Wüstenbewohner eine willkommene Nahrungs- und Wasserquelle.

Wir fuhren immer weiter in die Dünen und hielten hin und wieder kurz an, wenn einer der beiden Guides eine vielversprechende Spur sah, aus dem Auto sprang und nach dem Tier suchte. Dabei waren sie barfuß unterwegs und buddelten mit bloßen Händen im Sand oder durchsuchten die Sträucher. Leider war es am Vortag sehr stürmisch gewesen, so dass viele Spuren verweht waren. Für uns war es einfach nur faszinierend zu sehen, wir die Beiden aus dem Auto heraus die unscheinbaren Spuren überhaupt erkennen und bestimmten Tierarten zuordnen konnten.

Nach einiger Zeit gingen die Zwei, natürlich barfuß, mit ihren Schlangenstöcken im den Büschen nach Schlangen suchen. Sie fanden eine Sidewinder (deutsch: Zwergpuffotter), die sich im Sand eingegraben hatte. Wenn man sehr genau hinsah, konnte man die Augen und immer wieder kurz die Zunge erkennen. [Anmerkung von Jens: Bei der Anfertigung unseres Fotos habe ich sie nur zufällig erwischt, da ich sie gar nicht erkannt habe und an anderer Stelle vermutet hatte.] Laut François sind Sidewinder giftig, aber nicht tödlich. Trotzdem hielten alle Teilnehmer gebührenden Abstand zur Schlange. Als François sie am Haken hatte und uns präsentierte, beschwerte er sich sogleich, er müsse uns mit der Schlange hinterherlaufen, um sie uns zu zeigen. Als er sie wieder auf den Boden gelassen hatte, musste man wirklich genau hingucken, ansonsten verlor man sie auf dem steinigen Untergrund schnell aus den Augen.

Bei kühlen Getränken genossen wir die Fahrt und den Blick auf die großen Dünen, die im Mittagslicht pastellfarben wirkten. Vor allem durch die dunklen Flecken, bei denen es sich um Eisenoxid handelt, welches an der Luft die dunkle Farbe bekommt.

Einer der Guides fand dann noch eine andere Gecko- oder Eidechsenart. Leider wissen wir den Namen nicht mehr. Dieses kleine Tier konnte man durch leichtes Reizen dazu bringen, sich mit seinen Zähnchen festzubeißen. So blieb es dann am François Finger oder Katjas Ohr hängen. Das tat natürlich nicht weh, sondern zwickte im ersten Moment nur kurz. Durch sanftes Streicheln am Hals konnte man es dann wieder zum Loslassen überreden.

Leider hatten wir danach mit weiteren Tieren kein Glück mehr, obwohl unsere Guides wirklich lange suchten, vor allem nach einem Chamäleon. Nach Rücksprache, ob jemand im Anschluss schon einen Termin habe, wurde die Tour sogar noch etwas verlängert.

Auf dem Rückweg ging es über teils recht steile Dünenhänge, was ein bisschen wie Achterbahn fahren war. Nach einem letzten Stopp mit Blick auf den Atlantik, wo die Dünen auf das Meer treffen, ging es zurück nach Swakopmund. Gegen 14 Uhr waren wir zurück beim Hotel.

Da wir von der Wüstentour hungrig waren, machten wir uns auf die Suche nach einer Kleinigkeit zum Mittagessen in der Stadt. Leider werden in Swakopmund samstags bereits früh die Gehsteige hochgeklappt. Deshalb wurde es nichts mit dem Snack im Swakopmunder Brauhaus. Da die Küche hier schon kalt war, konnten wir noch nicht einmal einen Apfelstrudel bestellen. Alle anderen Restaurants, an denen wir vorbeikamen, hatten ebenfalls geschlossen. Zum Glück hatte ein Supermarkt auf dem Rückweg geöffnet und so begnügten wir uns mit Donuts und Rosinenbrötchen.

Nach einer Ruhepause auf dem Zimmer machten wir uns auf den Weg zum Restaurant „The Tug“. Hier hatten wir am Vortag den vorletzten Tisch reservieren können. Wir gönnten uns King Prawns mit Reis und Kräuterbutter als Vorspeise. Zum Hauptgang entschied Jens sich für Lachssteak mit Reis und Katja für Fresh Line Fish mit Babykartoffeln. Als krönenden Abschluss gab es noch je einen Espresso sowie Crème Brûlée und Tiramisu. Katja wagte sich dann noch an einen Amarula on Ice, welcher etwas wie Bailys schmeckt. Das gesamte Essen war sehr lecker.

Living Desert Tour (Tommy’s Tours & Safaris)

Auch wenn wir die „Little Five“ nicht alle gesehen haben, hat uns die Wüstentour sehr gut gefallen. Die Dünen sind wunderschön und wir konnten über die Wüste und ihre unscheinbaren Bewohner viel lernen.

Tag 10: Walvis Bay – Swakopmund

Panorama vom Pelican Point

Gut gestärkt vom Frühstück im Oyster Box Guesthouse machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Walvis Bay Yacht Club. Dort starten alle Bootstouren durch die Bucht von Walvis Bay. Unseren Veranstalter Pelican Tours hatten wir schnell gefunden und vertrieben uns die Wartezeit bis zur Abfahrt mit dem Beobachten der anderen Touristen und einem Pelikan, der zwischen ihnen herumwatschelte.

Um neun Uhr konnten wir pünktlich an Bord des Katamarans gehen. Insgesamt waren wir 24 Touristen und drei Seeleute auf der Tour. Wir suchten uns einen Platz auf dem Sofa vorne am Bug. Gut, dass wir warm und winddicht angezogen waren, für alle anderen wurden unterwegs warme Decken verteilt.

Schon nach wenigen hundert Metern Fahrt kam eine Robbe an Bord. Sie wurde vom Personal mit Fisch gefüttert und man durfte sie streicheln. Das Fell fühlte sich ganz weich an. Wenig später kam eine zweite Robbe dazu. Diese wurde aber schnell wieder verscheucht, weil sie manchmal beißen würde und sich zwei Tiere an Bord generell nicht gut vertrügen.

Danach waren die Pelikane an der Reihe. Sie flogen, angelockt vom Fisch, neben dem Boot her und bekamen diese im Flug zugeworfen bzw. in den Schnabel gelegt. Die Spannweite und der Schnabel dieser riesigen Vögel waren schon sehr beeindruckend. Ein paar Möwen gesellten sich ebenfalls dazu, sie wollten auch ein bisschen vom Fisch abbekommen.

Anschließend ging die Fahrt quer durch die Bucht Richtung Pelican Point. Unterwegs bekamen wir einen leckeren Traubensherry, laut Kapitän als Prophylaxe gegen Seekrankheit und Malaria. Er verstand es, die Leute an Bord zu unterhalten. Am Pelican Point befinden sich große Robbenkolonien. Laut Kapitän leben hier insgesamt über eine Million Robben, und da sie dort keine natürlichen Feinde hätten, vermehren sie sich stetig. Die Menge an Tieren war schon beeindruckend, vor allem das Geblöke, welches man fast mit einer Herde Schafe verwechseln konnte.

Nach den Robben fuhren wir zur Spitze der Landzunge und aus der Bucht hinaus, auf der Suche nach Delfinen. Zunächst ohne Erfolg, aber die Crew gab nicht auf. Sie kreuzten vor der Landzunge, bis nach einiger Zeit zwei Große Tümmler auftauchten. Es war schön zu sehen wir sie durchs Wasser gleiten. Leider verschwanden sie immer wieder. Also spielten wir ein neues Suchspiel: Anstelle der Giraffen am Horizont suchten wir nun die Rückenflossen im Wasser. Fast alle anderen Boote waren schon weg, als unser Kapitän noch eine kleinere Delfinart ausmachen konnte. Diese Delfine schwammen manchmal sogar direkt vor dem Katamaran her. Leider ließen sich keine der Delfine zum Springen überreden.

Auf dem Rückweg gab es südafrikanischen „Champagner“, frische Austern und diverse andere Snacks. An die Austern haben wir uns beide nicht herangetraut. Das glibberige Zeug sah nicht sehr lecker aus. Wir begnügten uns daher mit dem Schaumwein und den Snacks.
Vorbei an einigen großen Schiffen ging es dann zum Anleger zurück. In Hafennähe konnten wir erneut ein paar Pelikane und Möwen im Flug und eine Robbe an Bord beobachten.

Zurück an Land kauften wir bei einer Himba-Frau am Hafen unsere ersten Souvenirs und bei einem Verkäufer eine überteuerte Makalani Nuss. Im Oyster Box Guesthouse haben wir noch einen Cappuccino getrunken und dann unser Auto geholt, das wir freundlicherweise während der Bootstour auf deren Parkplatz stehen lassen konnten. Anschließend fuhren wir die knapp 30 Kilometer bis Swakopmund.

In Swakopmund waren wir vom Swakopmund Guesthouse, unserer Unterkunft für die folgenden zwei Nächte, wieder sehr angetan. Unser Zimmer war nett eingerichtet, es gab kostenloses WLAN und den günstigen Wäscheservice haben wir auch gleich in Anspruch genommen.

Nach einer kurzen Pause machten wir uns zu Fuß auf, die Stadt ein bisschen zu erkunden. Es gibt noch sehr viele deutsche Häuser und Schilder hier, unter anderem haben wir die Adler Apotheke und das Alte Amtsgericht gefunden. Da wir für die Daheimgebliebenen noch Souvenirs kaufen wollten, bummelten wir durch die Läden und über den Handwerkermarkt beim Leuchtturm. Sobald wir dort eine Sekunde stehen blieben, kamen sofort Verkäufer um ihre Waren anzubieten, zu teilweise unverschämten Preisen im Vergleich zu den Geschäften. Mit einigem Handeln konnten wir aber einige nette Souvenirs ergattern.

Auf dem Weg zum Abendessen konnten wir eine riesige rote Sonnenscheibe im Meer versinken sehen. Das Essen in Küki’s Pub war lecker, reichlich und günstig. Jens hatte Thunfisch mit Reis und Gemüse. Katja hat erneut Kingklip gegessen, diesmal jedoch mit Knoblauchbutter und Bratkartoffeln, da der Schwertfisch leider aus war.

Oyster Box Guesthouse
Sehr schön und stilvoll eingerichtet. Zimmer und Lobby frisch renoviert. Sehr nettes und hilfsbereites Personal. So konnten wir während der Bootstour unser Auto bepackt im verschlossenen Hof stehen lassen. Leckeres Frühstücksbüffet mit großer Auswahl.

Dolphin & Seal Cruise (Pelican Tours)
Die Bootstour auf dem Katamaran hat uns sehr gut gefallen. Wir hatten die Gelegenheit Delfine, Möwen, Pelikane und Robben hautnah zu erleben. Leider haben wir keine der seltenen Mondfische gesehen.

Tag 9: Sesriem – Walvis Bay

Heute Morgen schliefen wir etwas länger, schließlich waren wir die Tage zuvor immer früh aufgestanden. Deshalb gehörten wir beim Frühstück zu den Letzten, die anderen Gäste waren wohl alle schon im Sossusvlei.

Während des Frühstücks auf der offenen Terrasse wurden wir immer wieder durch Vögel gestört. Obwohl ein Mitarbeiter der Lodge die Vögel in der Nähe des Wasserlochs gerade fütterte, versuchten einige, Essen von den Tischen zu stibitzen. Auch wenn Leute an den Tischen saßen, versuchten sie ganz frech auf dem Tisch zu landen.

Bevor wir Richtung Küste aufbrachen, haben wir in Sesriem noch den Durst unseres Autos gestillt und in dem kleinen Shop unsere Wasservorräte aufgefüllt. Dann ging es los nach Solitaire. Den dortigen Apfelkuchen ließen wir aus, da wir beide vom Frühstück noch pappsatt waren. Unterwegs trafen wir auf zwei größere Baustellen und mehrere Grader, die die Straße richteten. Trotzdem war die Straße, vor allem zwischen Solitaire und dem Gaub-Pass, zum Teil übles Waschbrett. Wir und das arme Auto wurden ordentlich durchgeschüttelt.

Die Landschaft veränderte sich während der Fahrt ständig. Anfangs sahen wir noch rote Dünen sowie viele Berge ringsum und natürlich goldgelbes trockenes Gras. Beim Gaub- und beim Kuiseb-Pass führt die Straße erst runter in den Canyon und dann wieder nach oben auf das Plateau. Im Kuiseb Canyon fuhren wir an einem umgekippten LKW vorbei. Kurze Zeit später kam uns ein Abschleppwagen entgegen – vermutlich von der Küste. Die unverletzten Fahrer müssen auf diesen eine ganze Weile gewartet haben. Die Straße windet sich eine Zeitlang durch diese hügelige Landschaft, bis wir irgendwann durch sehr flache Steppe fuhren, mit Gras bis zum Horizont.
Je näher wir der Küste und unserem Ziel kamen umso karger und öder wurde die Umgebung. Wenige Kilometer vor Walvis Bay türmten sich die Dünen der Namib auf, die wir auch schon in Lüderitz bewundert hatten.

Dank unseres Gamin GPS mit Tracks4Africa Namibia fanden wir unsere Unterkunft in Walvis Bay, das Oyster Box Guesthouse, ohne Probleme. Wir waren sehr positiv überrascht über unser frisch renoviertes und sehr nett eingerichtetes Zimmer. Auch die Lobby ist sehr stilvoll eingerichtet und verfügt über kostenloses WLAN.

Bei der Ankunft in Walvis Bay erlitten wir im Übrigen einen Kälteschock. Im Sossusvlei hatten wir sicher 40 Grad, an der Küste waren es bei bedecktem Himmel und stürmischem Wind nur noch 15 Grad. Wir packten also als Erstes unsere warme Kleidung und Jacken aus.

Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel gingen wir, warm angezogen, gegenüber im „The Raft“ zum Abendessen. Das Restaurant steht auf Stelzen im Wasser. Bei gutem Wetter hat man sicher einen herrlichen Blick über die Lagune. Zum Essen gab es für Jens überbackenes Hühnchen mit Kartoffelbrei und für Katja Kingclip (Fisch) mit Tomaten-Mozzarella-Kruste und Reis. Das Essen war wirklich sehr lecker.

Zurück im Hotel sind wir gleich unter die warmen Daunendecken gekrochen und haben noch etwas Hummeldumm gehört.

Sossusvlei Lodge

Sehr schöne Bungalows, leider ohne Kühlschrank. Aufmerksames, freundliches Personal. Superleckeres Buffet zum Frühstück und Abendessen. Abends mit riesiger Auswahl von Fleisch und Beilagen sowie abwechslungsreiche Vor- und Nachspeisen. Gigantischer Frühstückskorb (ohne Aufpreis). Der Eingang zum Sossusvlei ist nur wenige hundert Meter entfernt.

Tag 8: Sesriem (Sossusvlei)

Da das Tor zum Namib-Naukluft Park bereits mit Sonnenaufgang öffnet, sind wir bereits eine halbe Stunde vorher aus den Federn gekrochen.Wir haben uns schnell fertiggemacht und an der Rezeption unseren Breakfast Basket abgeholt. Der Korb war sehr schwer und füllte den Kofferraum gut aus. Hinzu kamen noch zwei Thermoskannen, eine mit Kaffee und eine mit heißem Wasser für Tee.

Am Tor des Parks war leider bereits eine längere Schlange, so dass wir erst kurz nach sieben Uhr in den Park fahren konnten. Natürlich wurden wir vorher noch in einer Liste mit Namen, Personenanzahl und Kennzeichen vermerkt, woran wir aber schon gewöhnt waren. Vom Tor bis zum 2×4 Parkplatz ist die Straße asphaltiert und in gutem Zustand. Die Höchstgeschwindigkeit ist im gesamten Park auf 60 km/h limitiert, da die Tiere frei herumlaufen und jederzeit hinter einem Gebüsch hervorspringen können.
Wir ließen uns für die 63 Kilometer bis zum Parkplatz Zeit und genossen das Morgenlicht, die Landschaft und die Tiere. Wir konnten viele Springböcke und ein Schakal direkt neben der Straße beobachten. Es war bereits viel los, vor allem viele Busse und „Viehtransporter“, wie wir die Overlander-Fahrzeuge nannten, rasten Richtung Sossusvlei. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wurde von vielen Touristen leider rigoros missachtet.

Am 2×4-Parkplatz gönnten wir uns erst mal Frühstück und öffneten den riesigen Korb. Der wog so schwer, weil darin Porzellangeschirr, Gläser, Besteck, Stoffservietten, ein Tischtuch, jeweils ein Liter Milch sowie Saft, drei große Einweckgläser mit Cornflakes, Obstsalat sowie Joghurt, eine Wurst- und Käseplatte, Brot, Butter, Marmelade, eine Dose mit verschiedenen Teebeuteln und Zucker waren. Beim Öffnen fühlten wir uns wie kleine Kinder beim Auspacken von Geschenken. So viel kann kein Mensch zum Frühstück essen. Wir entschieden uns daher, zuerst über die Wurst- und Käseplatte herzufallen und den Inhalt der Einmachgläser für später aufzubewahren.

Gut gestärkt wollten wir uns sodann auf den Weg zum Dead Vlei machen. Da der weitere Weg aus teils sehr tiefem Sand besteht, entschieden wir uns für umgerechnet 10 Euro pro Person ein Shuttle des Parks zu nehmen. Allerdings mussten wir ein wenig warten, weil gerade zwei Reisegruppen angekommen waren. Die französische Gruppe nahm uns dann mit, auch wenn darüber nicht alle Teilnehmer begeistert waren. Sie hatten die Fahrt mit dem Shuttle wohl als Game Drive verstanden und gaben die äußeren Plätze nur widerwillig frei.

Am 4×4-Parkplatz vom Dead Vlei schulterten wir unsere Rucksäcke und folgten den zahllosen Spuren im Sand Richtung Tonpfanne. Zum Teil erinnern die Spuren an eine Autobahn, wir konnten das Ziel also nicht verfehlen.
Der Anblick, als wir über die letzte Düne kamen, war phantastisch und die Anstrengung bei den Temperaturen absolut wert. Von der Düne konnte man das gesamte Dead Vlei überblicken. Viele schwarz-braune tote Bäume standen auf dem weißen Boden der Tonpfanne und dahinter ragte die mächtige Düne „Big Daddy“ auf. Trotz der großen Hitze erklommen etliche Touristen die riesige Düne.
Wir erholten uns erst einmal vom Sandstapfen im Schatten eines der wenigen lebenden Bäume am Rand der Pfanne. Danach erkundeten wir eine ganze Weile das Dead Vlei und die vielen toten Bäume. Zum Glück blieben die meisten Busreisenden nur kurz und meist auch nur am Rand der Pfanne, so dass wir viele Fotos ohne Touristen im Bild machen konnten. Bevor wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz machten, loggten wir noch den dortigen Geocache, dessen Dose in einem der toten Bäume versteckt war.

Am Parkplatz nahmen wir nach einer kurzen Pause im Schatten ein Shuttle zum Sossusvlei. Der letzte Kilometer dorthin war viel rauer als die bis zum Dead Vlei. Laut dem Fahrer hüpften wir wie Springböcke auf unseren Sitzen.

Im Sossusvlei stand nach der guten Regenzeit Anfang des Jahres immer noch ein großer See. Damit hatten wir hier in der Wüste nicht gerechnet. Aufgrund der Hitze hielten wir uns am Sossusvlei nicht sehr lange auf. Wir bewunderten den See und die Fuß- und Tierspuren im hartgetrockneten Matsch. Katja stieg dann noch ein kleines Stück die Düne für ein paar Fotos hoch, dann liefen wir zurück zum Shuttleparkplatz.
Hier stellten wir fest, dass wir die letzten Besucher waren. Zum Glück kam nach wenigen Minuten ein Shuttle, welches uns nach kurzer Wartezeit über die holprige Piste zum 2×4-Parkplatz brachte. Zurück am Auto gönnten wir uns die Reste aus unserem Frühstückskorb und den Saft, bevor wir langsam zum Hotel fuhren.

Im Zimmer erholten wir uns bei einem kühlen Appletiser bzw. Grapetiser. Die schmecken ein wenig wie Apfel- bzw. Traubensaftschorle, bestehen jedoch aus reinem Fruchtsaft, der mit Kohlensäure versetzt ist. Nach dieser erfrischenden Pause beschlossen wir, nochmal in den Park zu fahren, um nach Tieren Ausschau zu halten.

Vorher machten wir jedoch noch einen kurzen Abstecher zum Sesriem Canyon. Ohne unser Garmin GPS hätten wir den Zugang wohl nicht gefunden, da der Canyon nicht wirklich ausgeschildert war. Wir wanderten etwas umher, machten ein paar Fotos, loggten noch einen weiteren Geocache und fuhren anschließend zum Eingang des Parks.
Natürlich wurden wir wieder in die Liste eingetragen, was für einige Verwirrungen sorgte, da wir ja am Vormittag bereits einmal hineingefahren waren. Der Wächter erkundigte sich, wohin wir fahren wollten. Klar, etwa zwei Stunden vor Sonnenuntergang schafft man es nicht mehr bis ins Dead Vlei und zurück. Wir erklärten, dass wir lediglich ein Stück in den Park hineinfahren wollten, um Tiere zu beobachten.
Im Park konnten wir dann auch einige Springböcke und eine Herde Strauße neben der Straße beobachten. Nur die Oryx hielten Abstand. Wahrscheinlich war ihnen zu Ohren gekommen, wie gut sie uns gegrillt schmecken.
Bis kurz vor Sonnenuntergang hielten wir uns noch in der Nähe der Elim-Düne auf, und genossen den Anblick der Landschaft im Licht der untergehenden Sonne. Die Elim-Düne liegt in der Nähe des Parktors, so dass wir den Park rechtzeitig vor Sonnenuntergang verlassen konnten.

Nach einer erfrischenden Dusche gingen wir zum Abendessen, welches wieder sehr lecker war. Da wir später kamen als am Vortag war unser Tisch mit Ausblick vom Vortag leider schon besetzt. Nach all dem guten Essen gönnten wir uns noch ein zweites kühles Savanna und einen Espresso.

Tag 7: Aus – Sesriem

Bevor es zum ersten Mal richtig auf die Pad ging, haben wir Desert Horse Inn das leckere Frühstücksbüffet genossen. Es gab verschieden Brotsorten, Toast, Marmelade, Käse und Wurst sowie einen sehr leckeren frischen Obstsalat mit Straciatella-Joghurt. In Aus haben wir schnell noch den Tank unseres Autos randvoll gefüllt und sind dann Richtung Sesriem gestartet.

Die ersten Kilometer auf der C13 nach Norden waren gut zu fahren. Nach ca. 60 Kilometern bogen wir auf die D707 ab. Deren Straßenbelag bestand teilweise aus Schotter mit üblem Wellblech und Spurrillen und teilweise aus recht festem Sand. Manchmal fühlte es sich so an, als würde das Auto in den Spurrillen „schwimmen“, so dass wir nicht ganz so zügig fahren konnten und mochten. An anderen Stellen war die Straße hingegen in so gutem Zustand, dass man sich plötzlich dabei erwischte, doch etwas schneller als empfohlen zu fahren. Wir haben uns diesbezüglich am Ratschlag von Carsten Möhle orientiert, auf den Pads generell nicht schneller als 80 km/h zu fahren. Meist sind offiziell 100 km/h erlaubt, doch das haben wir den Einheimischen und waghalsigen Touristen überlassen. Die Landschaft entlang der D707 hat uns gut gefallen. Auf der rechten Seite konnten wir die goldbraunen teils bewachsenen Tirasberge und auf der linken Seite rot-orangefarbene Sanddünen sehen. Die Straße schlängelte sich dabei wie ein rotes Band durch das goldgelbe Gras.

Kurz hinter Betta an der C27 entdeckten wir am Straßenrand einige der Melonen, wie sie uns Steven uns während des Trans Kalahari Walk gezeigt hatte. Wir konnten leider nicht feststellen, ob die Melonen hier wuchsen oder vielleicht vom LKW gefallen waren. Jens schaffte es, nach einigen Versuchen, eine Frucht aufzubrechen. Sie hat wie Melone gerochen aber wir haben selbstverständlich nichts davon gegessen.

Innerhalb des NamibRand Nature Reserve gab es entlang der Straße keine Zäune mehr. Dafür standen dort Warnschilder, die vor kreuzenden Oryx, Zebras und Giraffen warnten. Wir konnten einige Zebras und Oryx sehen, die zum Fotografieren aber leider zu weit entfernt waren. Dafür ließen sich zwei Springböcke direkt an der Straße schön ablichten. Auch ohne viele Tiere haben wir die Landschaft sehr genossen.

Kurz vor Sesriem erreichten wir unser Quartier für die nächsten zwei Nächte, die Sossusvlei Lodge. Beim Check-in gab es ein kaltes Erfrischungstuch und ein kühles Glas Saft. Danach bezogen wir unseren Bungalow Nummer 101.

Um für den Ausflug zum Sossusvlei am folgenden Tag optimal vorbereitet zu sein, besorgten wir am Eingang zum Park schon Mal unser Permit. So spart man morgens viel Zeit und kann gleich zum Gate fahren. Zurück in der Lodge bestellten wir an der Rezeption den sagenumwobenen Breakfast Basket. Im Namibia Forum hatten wir von dieser Möglichkeit gelesen und wollten uns das Frühstück in den Dünen natürlich nicht entgehen lassen.

Das Abendessen in der Sossusvlei Lodge war schlicht der Wahnsinn. Zunächst einmal bekamen wir einen Tisch in der ersten Reihe zugewiesen, mit Blick auf das beleuchtete Wasserloch. Dort konnten wir während des Essens Springböcke beim Trinken beobachten. Auch ein Schakal schlich einige Zeit um die Mauern der Terrasse. Ein Angestellter erzählte uns, dass die Schakale immer wieder über die Mauer springen, wenn die Gäste den Tisch verlassen, um Essen zu erbeuten.
Das Essen selbst war sehr lecker! Es gab eine große Auswahl an Vorspeisen vom Büffet: Suppe, geräucherter Fisch und diverse leckere Salate. Die Hauptspeisen wurden frisch am Grill nach eigenem Wunsch zubereitet. Man konnte aus 12 verschiedenen Game-Sorten sowie Rind, Schwein und Fisch wählen, die vor den eigenen Augen gegrillt wurden. Auch konnte man sich aus verschiedenen frischen Gemüsen eine Mischung zusammenstellen, die dann für einen gebraten wurde. Daneben gab es auch noch eine Auswahl an warmen und kalten Beilagen vom Buffet, wenn man nach dem Anstehen am Grill nicht noch einmal auf das Gemüse warten wollte. Wir haben Zebra, Springbock, Impala, Kudu und Eland probiert. Das Fleisch war sehr fein und auf den Punkt gegrillt. Anschließend haben wir noch einige kleine Leckereien vom reichhaltigen Nachspeisenbüffet genascht, wo es sogar eine große Käseplatte gab.

Zurück im Zimmer stellten wir fest, dass wir auch von dort aus das Wasserloch sehen konnten. Wir sind trotzdem rasch ins Bett, da wir am kommenden Tag früh loswollten, um die Dünen im Morgenlicht zu bewundern.

Tag 6: Aus (Kolmannskuppe & Lüderitz)

Nach dem Frühstück haben wir uns zügig auf den Weg nach Kolmannskuppe gemacht. Auf dem Weg dorthin konnten wir im goldgelben Gras einige Tiere beobachten, darunter Strauß, Springbock und Oryx. Ein Strauß nutzte die Bahnlinie, die gerade von Keetmanshoop nach Lüderitz neu gebaut wird, als Pfad und trabte neben den Gleisen entlang.

In Kolmannskuppe kamen wir genau rechtzeitig zur ersten Führung an. Es waren nur deutschsprechende Touristen anwesend. Deshalb entschieden wir uns mit einigen anderen für die englischsprachige Tour, da uns die deutschsprachige Führung zu voll war.

Während der Führung erfuhren wir einiges über die Stadt, den Diamantenrausch und das Leben damals in der Wüste. Die weißen Bewohner von Kolmannskuppe hatten damals schon Kühlschränke. In der Eisfabrik des Ortes wurde mit Hilfe von Ammoniak Eis hergestellt, welches dann mit der kleinen „Straßenbahn“ zu den Haushalten gebracht wurde und dort in den Kühlschrank kam. Die Führung war wirklich sehr interessant. Man besichtigt unter anderem in die Kegelbahn, die Schlachterei und den Laden des damaligen Städtchens.

Im Anschluss an die Führung darf man fast alle Häuser auch auf eigene Faust weiter erkunden. Daher sind wir noch weitere zwei Stunden durch die Geisterstadt gewandert, haben uns die Häuser angeschaut und viele Fotos gemacht. Unter anderem haben wir das Krankenhaus, das Haus des Ingenieurs und das des Buchhalters besucht. Das einzigste Haus, das man nicht betreten darf, ist das des Lehrers. Hier steht die Düne praktisch mitten im Haus und bringt es nach und nach zum Einstürzen.

Leider pfiff, wie auch die vergangenen Tage ab Mittag, ein teilweise recht starker Wind. Nicht so gut für unsere Kameras und zwischen den Zähnen knirscht es auch immer wieder.
Im Café genehmigten wir uns nach all dem Sightseeing ein leckeres Sandwich, bevor wir die letzten Kilometer nach Lüderitz fuhren. Dort haben wir im Supermarkt unsere Getränkevorräte aufgefrischt. Da uns die Stadt nicht so ansprach, machten wir nur einen kurzen Abstecher zur Felsenkirche. Den benachbarten Geocache konnten wir auch gleich loggen und von den Felsen hatte man einen schönen Blick über die Stadt, die Lüderitzbucht und Richtung Wüste.

Kurz vor Klein-Aus Vista bogen wir Richtung Garub ab, um am dortigen Wasserloch unser Glück bei den Wildpferden zu versuchen. Tatsächlich befanden sich dort gerade einige große Herden, die wir eine Zeitlang beobachteten. Etwas abseits standen zwei Oryx-Antilopen und warteten geduldig, dass sie an der Reihe kämen.

Zurück im Hotel genossen wir bei einem kühlen Ginger Ale den Sonnenuntergang auf unserer Terrasse und schauten nebenher die Fotos des Tages an. Zum Abendessen gab es als Vorspeise geräuchertes Game Carpaccio. Vom Buffet wählten wir anschließend als Hauptgang Rindfleisch in Pfeffersauce mit Rosmarinkartoffeln und süßem Zimt-Kürbisgemüse. Der Kürbis schmeckte leider irgendwie nach Weihnachten (zu viel Zimt) und war nicht so nach Katjas Geschmack. Der Nachtisch konnte dies jedoch wieder ausgleichen, denn es gab sehr leckeren Apple Crumble mit Vanilleeis. Zurück auf dem Zimmer haben wir noch ein bisschen Hummeldumm als Hörbuch auf dem iPhone gehört, bevor wir ins Bett fielen. In dem Buch beschreibt Tommy Jaud sehr humorvoll die unglaubliche Geschichte einer Namibia-Reisegruppe. Daher gehört das (Hör-)Buch für Namibia-Reisende wie uns natürlich zur Pflichtlektüre.

Desert Horse Inn

Schöne Anlage bestehend aus kleinen Doppelhäusern im Western-Stiel, geräumiges Zimmer mit Terrasse und Kühlschrank. Freundliches Personal. Gutes, abwechslungsreiches Abendessen (Dreigangmenü mit Buffet zum Hauptgang) und Frühstück. Sehr gut gelegen für einen Tagesausflug zur Kolmannskuppe sowie nach Lüderitz.

Tag 5: Kalkrand – Aus

Der Wecker riss uns früh aus dem Schlaf, da wir aufgrund der langen Strecke zeitig losfahren wollten. Um halb acht aßen wir Frühstück, beluden anschließend unser Auto und fuhren los Richtung Süden. Der Aufenthalt auf der Kalahari Red Dunes Lodge hat uns wirklich sehr gut gefallen, was wir beim Auschecken nochmal zum Ausdruck brachten.

In Mariental, nach ungefähr 60 Kilometern haben wir zum ersten Mal auf unserer Reise getankt. Genauer gesagt wurden wir betankt, nachdem Katja die Tankdeckelentriegelung gefunden hatte. Das Putzen der Autoscheiben übernimmt in Namibia auch der Tankwart. Praktischerweise bezahlt man dann auch gleich bei ihm.

Anschließend ging es weiter Richtung Süden. Die B1 ist geteert und war wirklich gut zu fahren. Auch gewöhnten wir uns immer mehr an den Linksverkehr. Deshalb erreichten wir recht schnell den Garas Quiver Tree Park, einen Köcherbaumwald wenige Kilometer vor Keetmanshoop. Der offizielle und wesentlich bekanntere Köcherbaumwald lag leider abseits unserer Route, weshalb uns Carsten Möhle diesen Park empfohlen hatte.

Für einen sehr geringen Eintrittspreis konnten wir den Garas Quiver Tree Park auf eigene Faust erkunden. Bei den Köcherbäumen handelt es sich um eine Aloe-Art, die hauptsächlich im südlichen Namibia wächst. Neben den Köcherbäumen in allen Größen gibt es in dem Park auch eine wunderschöne Felsenlandschaft. Kurze Zeit nach uns kamen zwei „Hummeldumm„-Busse an. Zum Glück ist das Gelände recht weitläufig, so dass man sich nicht in die Quere kam.
Nach etwa zwanzig Minuten fuhren die Busse samt Insassen auch schon wieder ab und so hatten wir in Ruhe die Möglichkeit, unseren ersten Geocache in Namibia zu heben, der sich auf dem Gelände befindet: Quiver My Timbers. Die Spannung, wenn man in afrikanischen Felsspalten nach Tupper-Dosen sucht, war deutlich höher als in Deutschland. Die Spalte könnte ja Bewohner haben, die vielleicht auch noch giftig sind. Katja hatte die Dose schnell gefunden und so konnten wir den Cache loggen, ohne beobachtet zu werden.
Wir verspeisten dann noch unsere Lunchpakete, die wir am Vorabend bei der Kalahari Red Dunes Lodge bestellt hatten und deren Inhalt mit dem Frühstückspaket des Trans Kalahari Walk identisch war.

Danach ging es wieder auf die B1 Richtung Süden und anschließend weiter über die B4 Richtung Aus. Aufgrund zügiger Fahrweise und der Klimaanlage auf Höchststufe (auch dann kühlte sie das Raumklima nur mäßig) mussten wir in Aus erst mal tanken. Der Tankwart schaffte es, bei nur zwei fehlenden Strichen in der Tankanzeige, 53 Liter in unseren Tank zu füllen. In den Tank passen laut Herstellerangaben insgesamt 55 Liter. Wenn unsere Tankanzeige nicht defekt war, dann muss unser Auto wohl über einen doppelten Tank verfügt haben, was in Afrika nicht unüblich ist. Der Tankstutzen war jedenfalls die ganze Zeit im Auto, sonst hätten wir angenommen, dass er sein eigenes Auto oder einen Kanister mitbetankt.

Wenige Kilometer westlich von Aus liegt Klein-Aus Vista, wo wir die folgenden beiden Nächte im Desert Horse Inn verbringen wollten. Wir bekamen Zimmer bzw. Haushälfte Nummer 19 zugewiesen. Das Zimmer war geräumig, mit kleiner Sitzecke und Kühlschrank. Nachdem wir das Auto ausgeladen hatten, genossen wir zum Sonnenuntergang ein Dry Lemon auf unserer Terrasse.

Zum Abendessen bekamen wir einen Tisch am Fenster zugewiesen. Das Wildpferd zieht sich hier als Thema durch die komplette Dekoration. Auf jedem Tisch steht ein Windlicht mit Pferden auf dem Lampenschirm und ein großes eisernes Pferd dient als Tischnummernhalter. Das Personal war sehr freundlich und aufmerksam. Wir bestellten natürlich wieder ein Savanna Light. Als Vorspeise gab es Räucherlachs auf einem süßen Toastie. Am Buffet konnten wir anschließend als Hauptspeise zwischen Lamm Potjie und Hühnchenkeulen wählen. Dazu gab es frische Bohnen, Brokkoli und Blumenkohl. Der krönende Abschluss war ein leckeres Schokoladenmousse zum Nachtisch.

Tag 4: Kalkrand (Trans Kalahari Walk – Teil 2)

In der Nacht wurde es im Zelt recht kalt. Rechtzeitig zum Aufstehen gegen sieben Uhr, hatte die Sonne das Zelt schon wieder etwas aufgewärmt. Pünktlich um acht Uhr wurden wir von Steven abgeholt und wir machten uns auf den Weg zurück zur Kalahari Red Dunes Lodge.

Der zweite Teil des Trans Kalahari Walk führte über weniger Dünen als am Vortag. Wir wanderten vorbei an Kameldornbäumen durch ein Meer aus goldgelbem Bushmangras. Unser erstes Ziel war ein kleiner überdachter Rastplatz, wo der Frühstückstisch bereits für uns gedeckt war. Es gab Omelette mit Pilzen, Speck und Tomaten sowie frischen Kaffee und Saft. Wir genossen das leckere Essen umgeben von der Natur.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf die letzten Kilometer zur Lodge. Am Horizont konnten wir eine Zeit lang wieder die drei Giraffen vom Vortag beobachten. In den Bäumen am Wegrand waren wieder die riesigen Nester der Siedelweber. Die Vögel leben gemeinsam in Kolonien von hunderten Vögeln. Hin und wieder konnten die Bäume der Last nicht mehr widerstehen und die Nester lagen samt Ast oder dem ganzen Baum zerstört am Boden.

Nach insgesamt ungefähr 7,4 Kilometern waren wir zurück an der Lodge, wo wir bereits vom Manager Silas erwartet wurden. Er erkundigte sich, wie es uns denn gefallen hätte und ob wir die zwei jungen Erdmännchen sehen wollten, um die sie sich seit kurzem kümmerten. Natürlich wollten wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Wenig später kam Steven schon mit den beiden jungen Erdmännchen im Schlepptau zu uns auf die Terrasse. Die Zwei waren ca. vier Wochen zuvor von ihrer Mutter verlassen worden und werden seitdem von Mitarbeitern der Lodge aufgezogen. Die beiden Erdmännchen waren wirklich sehr süß zu beobachten, wie sie versuchten Löcher zu graben und miteinander rangelten.

Den restlichen Tag haben wir die Annehmlichkeiten der Lodge genossen, vor allem die Ruhe und Entspannung taten gut. Nach dem Mittagessen, es gab Sandwiches im Restaurant, verging die Zeit mit Wäsche waschen, Fotos sichten, Kamera reinigen und lesen recht schnell. Zum Kaffee im Haupthaus haben wir über das WLAN einige Fotos hochgeladen. Vor dem Abendessen haben wir uns auf unserer Terrasse unser erstes Savanna Light dieses Urlaubs gegönnt. Dabei ließ sich sogar ein Springbock kurz am Wasserloch blicken.

Zum Abendessen gab es als Vorspeise Thunfischcreme. Danach gab es vom Buffett erneut den Griechischen Salat sowie Gulasch mit süßen Karotten, Kartoffelbrei und Kraut. Als Nachtisch gab es ein Aprikosenmus. Da wir am nächsten Tag eine längere Strecke vor uns hatten, sind wir nach dem Essen schnell ins Bett gehuscht.

Kalahari Red Dunes Lodge

Die Lodge ist sehr schön angelegt. Unser Häuschen war stilvoll, teils mit Antiquitäten, eingerichtet und verfügte über einen Kühlschrank. Das Personal war sehr freundlich und aufmerksam. Das Essen war insgesamt sehr lecker, leider wiederholten sich jedoch einige Speisen zu oft, vor allem der Griechische Salat. Im Haupthaus gibt es kostenloses WLAN.

Teufelskrallen Tented Lodge

Unser Zelt war funktional eingerichtet und verfügte über einen Kühlschrank. Das originelle Bad erreichte man über einen kleinen Steg. Von der Terrasse hat man einen wunderschönen Blick. Das Personal war sehr freundlich und aufmerksam. Das Abendessen im Alten Farmhaus war lecker und reichhaltig.

Trans Kalahari Walk

Der Trans Kalahari Walk hat uns wirklich sehr gut gefallen. Man erlebt die Wüste irgendwie direkter, als wenn man auf einem Game Drive im Fahrzeug nur durchrumpelt. Unser Guide war sehr freundlich und engagiert, uns die Wüste und ihre Bewohner näher zu bringen. Die Wanderung war vor allem am ersten Tag nach dem Mittagessen sehr anstrengend, weil es dann sehr heiß wurde und auch der Wind nicht mehr wirklich kühlte. Die Verpflegung war lecker und die Rastplätze schön gelegen.